Personalnot bei der Feuerwehr
: Brandgefährliches Aussitzen

Es gibt einen Aufschrei: Bei der Feuerwehr herrscht akute Personalnot, so dass Löschzüge chronisch unterbesetzt ausrücken müssen. Das führt nicht nur dazu, dass die Löscher im Einsatz einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, sondern sorgt für Arbeitsverdichtung und greift nochmals die Gesundheit an – der Krankenstand steigt.

KOMMENTAR VON KAI VON APPEN

Dabei kommt die Situation bei den staatlichen Löschern nicht überraschend und ist hausgemacht. In den 1990er Jahren sind durch SPD-Senate über 100 Stellen gestrichen worden. Und wenn kein Nachwuchs eingestellt werden kann, kann auch keine Verjüngung erfolgen. Der CDU-Senat hat 2007 noch ein gesundheitsschädliches Arbeitszeitmodell draufgelegt, um keine Konsequenzen aus dem Arbeitszeiturteil „Bereitschaftsdienst gleich Arbeitszeit“ des Europäischen Gerichtshofs ziehen zu müssen – nämlich 100 Löscher einzustellen

Wenn die Polizei-Lobbyisten nach mehr Personal schreien, ist gewiss, dass die Politik handelt. Bei der Feuerwehr wird zugeschaut – getreu der Devise: wird schon gut gehen. Es ist aber ein Spiel mit dem Feuer.

Sollte eine Extremlage eintreten, es heftig knallen oder lodern – da hat SPD-Mann Dressel mit seiner Kritik an CDU-Innensenator Christoph Ahlhaus völlig recht – wird es für Hamburgs Sicherheit brandgefährlich.