Univiertel bleibt Univiertel
: Nicht lähmen, sondern flott machen

Die große Lösung wäre großer Quatsch gewesen. Deshalb ist es richtig, die vollständige Verlagerung der Universität aus dem Herzen der Stadt abzulehnen. Über sinnvolle Lösungen für einzelne Fachbereiche oder Gebäude ließe sich dennoch reden. Dann aber vernünftig.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Es geht nicht nur ums Geld. Es geht auch um optimale Bedingungen für Lehren, Lernen und Forschen, es geht um Fragen gesamtstädtischer Entwicklung, und nicht zuletzt geht es um den Strukturwandel in Grindelviertel und Umgebung. Unterm Strich ist die Uni im Univiertel die beste Option.

Zumal dort noch Platz für Neu- und Ausbauten wäre. Würden das Geomatikum oder der Wiwi-Bunker durch menschenfreundliche Gebäude ersetzt, wäre schon viel gewonnen. 500 Millionen Euro wären nötig, der Umzug würde das Sechsfache kosten. Die ersten 50 Sanierungsmillionen wurden bereits in den Neubau der frisch gegründeten Hafencity-Uni umgeleitet – vielleicht keine Zweckentfremdung, aber ein Beispiel, das keine Schule machen sollte.

Denn eine Verlagerung in die Hafencity bedeutete mindestens zehn verlorene Jahre. Wenn Bildungspolitiker schon meinen, ihre Standorte in den internationalen Wettbewerb schicken zu müssen, sollten sie diese nicht mit unsinnigen Debatten lähmen. Sondern flott machen.