Elbtunnel erhält besseren Brandschutz

Ab Montag wird zweieinhalb Jahre lang umgebaut. So lange ist jeweils eine Röhre gesperrt

Im Elbtunnel soll künftig sogar ein Lastzug brennen können, ohne dass es zu einer Katastrophe kommt. Nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde werden die drei alten Tunnelröhren ab Montag mit diesem Ziel umgebaut. Die 2002 fertiggestellte vierte Röhre ist von vornherein entsprechend ausgelegt worden.

In den 90er Jahren hatte es in Tunneln im Ausland mehrfach gebrannt. Eines der schlimmsten Feuer wütete im Montblanc-Tunnel, 39 Menschen starben. 2001 forderte ein Brand im Gotthard-Tunnel mehr als zehn Tote. 2002 beschloss die Bundesregierung ein Nachrüstprogramm für die deutschen Straßentunnel.

Für den Elbtunnel sind 120 Millionen Euro an Umbaukosten veranschlagt, die Arbeiten sollen 30 Monate dauern. Bis Mitte 2011 wird der Verkehr deshalb nur durch drei Röhren rollen – wie früher. Die Mitarbeiter der Betriebszentrale rechnen damit, dass sich der Verkehr an Wochenenden und in der Ferienzeit in beide Richtungen auf zehn bis 15 Kilometer Länge stauen wird – also etwa bis zur Höhe des Autobahndreiecks Nordwest.

Die Baufirmen unter Führung des Hamburger Unternehmens HC Hagemann werden die Entwässerung verbessern und die Entlüftung des Tunnels umbauen: Bisher gibt es viele kleine Lüftungsklappen, durch die der Rauch die gesamte Tunnelstrecke entlang zugleich in einen Abluftkanal gesogen wird. Künftig wird es stattdessen größere Lüftungsklappen geben, die individuell gesteuert werden können: So soll der Rauch gezielt an der Brandstelle abgesaugt werden können.

Auf diese Weise hoffen die Planer, größere Brände in den Griff zu bekommen. Das System soll mit einem 100-Megawatt-Brand fertig werden. Pro Sekunde entwickelt so ein Feuer 300 Kubikmeter Rauch, die abtransportiert werden müssen. Weil der Rauch beim neuen System heißer abgesaugt wird als beim alten, müssen Hagemann und Co. auch die Tunnelwände und den Abluftkanal mit einem zusätzlichen Hitzeschutz versehen. KNÖ