Konzert
: Kiemsa

Wer hätte gedacht, dass eine zwar französische Band, die allerdings ausdrücklich Rabauken-Punk, Hardcore und Rock’n’Roll bevorzugt, mit dem musikalischen Erbe so legendärer Chansonniers wie Georges Moustaki, Jacques Brel oder Serge Gainsbourgh würdig umgehen kann? Auf dem schmalen Grat zwischen Lebenslust und Schwermut jedenfalls folgt das Septett „Kiemsa“ von der Loire mit weicher Melodie und knurrigem Timbre auf den Fuß. Deutlich im Kontrast dazu steht indes die wütende Entschlossenheit, mit der die kapitalistischen Missstände angeprangert und zum Beispiel die jüngsten Straßenkämpfe der meist Jugendlichen zur Sprache gebracht werden. Musikalisch bewegen sich die ebenso perfekt gekleideten wie frisierten Franzosen irgendwo zwischen den Ska-Rock-Kollegen „Les Caméléons“ und den Indie-Vorstadt-Rockern „10rue d’la madeleine“: Bläser, Gitarren, Exzess. MATT

Do, 8. 1., 22 Uhr, Hafenklang, Große Bergstraße 178