bühnenwoche
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Ich mach mein Bett auf See. Ein Piratinnen-Liederabend. Irgendwie überrascht es ja immer noch: dass es in allen Jahrhunderten Piratinnen gab, die die Umgebung ganz offensichtlich für Männer hielt, nur weil sie sich als solche ausgaben. Trotzdem – oder gerade deshalb – sind Figuren wie Anne Bonny und Mary Read, die 1721 zum Tode verurteilt wurden, zu Mythen geworden, die immer wieder besungen wurden. So auch jetzt von Eva Brüggemann und ihrer Band.

7. 2., 20.15 Uhr, Lichthof Theater, Mendelssohnstraße 15

Hier. Ein Theaterstück. Den Zusammenbruch einer Faust voll Illusionen mitzuerleben ist nicht gerade angenehm. In Carsten Brandaus Theaterstück ereignet sich aber gerade dies, und man wird Zeuge: Protagonist Sven, nach einem Unfall unversehens ins Krankenhaus verfrachtet, sinniert darin über die Tatsache, dass seine so gut gehende Firma soeben verkauft wurde – noch dazu vom bis dato so vertrauenswürdigen Kompagnon.

11.+12. 2., 20 Uhr, Monsun Theater, Friedensallee 20

Schillers sämtliche Werke … leicht gekürzt. Ein Kabarett-Abend: Kabarettisten haben manchmal ihre eigenen Probleme: Was soll er, fragt sich Michael Ehnert, zum Beispiel dem schon 250 Jahre alten Schiller zum Geburtstag schenken, ohne peinlich zu wirken oder zu wiederholen, was schon andere zu diesem Behufe taten? Er sinnt und grübelt, erwägt einen Vertrag beim Privatfernsehen und eine Tüte von Comic-Pointen und kommt schließlich zu dem einen, an sich recht biederbürgerlichen Schluss: Alles gar nicht nötig, Schillers Texte funktionieren auch so, denn so verstaubt, wie die Lehrer immer alle tun, war der ja gar nicht. Einige von Schillers Texten werden heute Abend von kabarettistisch dargeboten.

8. 2., 19 Uhr sowie 9. 2., 20 Uhr, Altonaer Theater

Herkules und der Stall des Augias. Ein Theaterstück. Wenn Helden überflüssig werden, ist das für die Betroffenen keine feine Sache. Auch für einen wie Herkules nicht, den Dürrenmatt in seinem Stück zum Protagonisten machte. Der Held hat sich also – gegen Bezahlung, versteht sich – entschlossen, den griechischen Staat Elis zu ordnen. Eine Chance letztlich auch, seine Souveränität und Kraft zu beweisen. Allein die Bürokraten sind dagegen und verweigern ihm die erforderlichen Genehmigungen. Ob aus Neid oder aus Kleinkrämerei, sei dahin gestellt.

11.+13. 2., 20 Uhr, Sprechwerk, Klaus-Groth-Str. 23 PS