hamburg heute
: Duplikat und Fälschung

Jan Holtmann moderiert den „Kunsthasser“-Stammtisch im Metropolis-Kino

taz: Was macht man beim Kunsthasser-Stammtisch, Herr Holtmann?

Jan Holtmann: Dort treffen sich Kunstliebhaber, die daran interessiert sind, Kunst von einem anderen Blickwinkel aus wahrzunehmen. Damit wollen wir zeigen, dass man sich mit Kunst auch anders auseinandersetzen kann als bei der Eröffnung einer Galerie mit dem Glas Weißwein in der Hand.

Was bedeutet das konkret?

Jeder Abend läuft anders. Heute steht die Veranstaltung unter dem Motto „Duplikat und Fälschung“, nach einem Konzept von Mariola Brillowska. In einer Art Nummernrevue werden Filme zum Thema gezeigt, Richard von der Schulenburg spielt Coversongs. Aus der Loge kommentieren ein Pastor und ein Kunsthistoriker das Geschehen.

Die Gäste bleiben also passiv.

Auch das ist jedes Mal anders. Morgen wird es eher eine Trennung zwischen Akteuren und Publikum geben. Aber das war nicht immer so: 2006 haben wir mit dem Maskottchen, das wir in Anlehnung an das WM-Maskottchen entwickelt haben, Choreografien eingeübt.

Ist der Abend auch für Menschen interessant, die nicht in der Kunstszene aktiv sind?

Auf jeden Fall. Wie der Name Kunsthasser-Stammtisch schon sagt, halten wir die Hemmschwelle für Kunst niedrig. Und das Kommen lohnt sich alleine schon deshalb, weil das Metropolis Kino am Steindamm so schön ist. JONAS NONNENMANN

Kunsthasser-Stammtisch im Metropolis Kino am Steindamm, 21 Uhr 47

Fotohinweis:JAN HOLTMANN, 40, leitet die No-Room-Galerie