Neuer S-Bahnhof für 8.000 Fahrgäste

NAHVERKEHR GAL und CDU treiben das Projekt einer Haltestelle der S 1 zwischen Altona und Bahrenfeld voran. Mit Bundesmitteln finanziert, könnte der Bau schon im Jahr 2011 realisiert werden

Seit langem wurde sie diskutiert, nun steht sie vor der Realisierung: die neue Haltestelle Ottensen der Linie S 1. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Haltestelle kommt“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Klaus-Peter Hesse, der taz. Noch vor der Sommerpause wollen CDU und GAL dafür einen gemeinsamen Antrag in die Bürgerschaft einbringen.

Geplant ist der Bahnhof in der Thomasstraße an der Ecke zu Bahrenfelder Straße, Schützenstraße und Bahrenfelder Steindamm. Kosten kämen auf die Stadt mit dem Projekt nur in geringen Ausmaßen zu. Sie ließen sich zum Großteil aus Fördermitteln des Bundes für Infrastrukturmaßnahmen bestreiten, auf die Hamburg noch Anspruch habe, sagt Hesse. Zwar gebe es dafür noch keine Zusage. Es habe aber Vorgespräche gegeben, die äußerst optimistisch stimmten. Es sei „zu 90 Prozent sicher“, sagt Hesse, dass das Fördergeld fließen werde.

Auch eine Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn liegt bereits in der Schublade. Demnach würden 8.000 Menschen die Haltestelle täglich nutzen, die Hälfte davon wären neu gewonnene Fahrgäste.

Was der Bahnhof am Ende kosten wird, konnte Hesse aber nicht sagen. Das hänge auch sehr davon ab, wie er ausgeführt werde. Denkbar wäre ein Mittelbahnhof, womit man die Gleise auseinander ziehen müsste. Oder Bahnsteige an den Seiten der Gleise, die sich durch eine Brücke verbinden ließen.

Die Befürchtung, dass sich die Fahrzeit durch einen zusätzlichen Halt auf der Linie S 1 für viele Fahrgäste verlängern könnte, wies Hesse zurück. So könnte durch Modernisierungen der Gleise auf dem Streckenabschnitt Altona – Klein Flottbek der Zeitverlust wettgemacht werden.

Baubeginn soll 2011 sein. Und „mit viel Glück“ könnten die Arbeiten bereits 2012 noch vor den Bürgerschaftswahlen beendet werden.

Ursprünglich kam die Idee von der GAL-Fraktion in Altona. Die dortige Bezirksversammlung hatte sich Anfang dieses Jahres auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig für das Projekt ausgesprochen. Hintergrund sind die städtebaulichen Veränderungen des Gebiets zwischen Bahrenfeld und Ottensen.

So sind dort in den letzten Jahren zahlreiche Neubauten entstanden, etwa auf dem ehemaligen Gaswerksgelände, auf dem Kühne-Gelände und an der Borselstraße – das so genannte Westend. Zugute käme die neue Haltestelle auch den umliegenden Schulen wie der Max-Brauer-Schule mit 1.200 Schülern und dem Theaterkomplex des Thalia an der Gaußstraße.MAXIMILIAN PROBST