Nest für Stadtvögel

Das Hamburger Trio „Tschilp“ veröffentlicht sein erstes Album „Whole Days In The Trees“

Es war eine lange gemeinsame Brutzeit. Sieben Jahre lang hat das Trio „Tschilp“ in seinem unterirdischen Nest in Altona zusammengehockt, dann und wann mit weiten, gebrochenen Flügeln das karge Feld, auf dem die Menschen wohnen, überflogen. Aber nie viel mehr als ein paar Federn zurückgelassen. Eine Single im letzten Jahr, aber die ist längst vergriffen.

Nun ist bei Fidel Bastro das Debütalbum der drei Hamburgerinnen erschienen. Zehn Stücke sind auf „Whole Days In The Trees“ zu hören und zeigen eine deutliche Vorliebe für eine molllastige, minimalistische Interpretation von Gitarrenpop, Noise- und Postrock. „Tschilp“ lassen sich Zeit und verschaffen sich behutsam Gehör. Den Auftakt macht etwa das staubige „Aark“ – alle Songs haben lautmalerische Vogeltitel wie „Terrterrterr“ oder „Swir-ir“ –, für das die Berliner Country-Singer/Songwriterin K. C. McKanzie mit der Lap-Steel-Gitarre den Wüstenwind liefert. Zu hören sind auf der Platte außerdem befreundete Musiker von „xrfarflight“, „Halma“ und „Potato Fritz“.

Heute Abend stellen „Tschilp“ ihren Erstling mit vielen Gästen im Westwerk vor.     MATT

■ Sa, 4. 7., 21 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74