HAMBURGER SZENE VON JONAS JANSEN
: Von wegen Fightclub

Off-Kunst-Szene

Die IBA hat zum Fightclub nach Wilhelmsburg geladen. IBA klingt zwar nach Boxverband, meint aber die Internationale Bauausstellung Hamburg. In der Ankündigung stand, der Fightclub „soll einem Boxring ähneln, in dem die Argumente wie die Fetzen fliegen.“ Keine vor sich hin plätschernde Experten-Podiumsrunde sollte es werden, sondern ein „Fight“ zwischen Künstlern aus Gängeviertel und Frappant und den Vertretern der Stadt.

Doch in den Wilhelmsburger Veringhöfen, versteckt zwischen Lagerhäusern, Tankstellen und Lidl-Läden sitzen die Teilnehmer ganz gesittet im Halbkreis. Es gibt Salzstangen, Kuchen und Mini-Schokoküsse. Zwischen den Zuschauerreihen – überwiegend bestehend aus atelierlosen Künstlern – streunt Vincent herum, das Maskottchen der Off-Kunst-Szene. Er sieht er aus wie ein Pinguin, trägt aber Mütze und hat einen gelben Schwanz.

Zwischen den Zuschauerreihen streunt Vincent herum, das Maskottchen der

Hintergrund der Diskussion ist der Plan der städtischen IBA, die Künstler nach Wilhelmsburg auf die Elbinseln zu holen. „Das Viertel ist längst totgewohnt“, sagt Dodo Adden von der Ateliergemeinschaft Skam. Gerti Theis von der IBA lockt mit dem Mietpreis von 4,50 Euro pro Quadratmeter. Die Diskutanten hören einander zu, lassen sich ausreden, ab und zu ruft mal ein Zuschauer empört „Quatsch“ oder „Wo sollen wir denn hin“. Richtig kämpfen geht anders.