„Einen Liederabend geplant“

Musical mit blinden und sehenden Akteuren

■ Der Autor von „Blinde Passagiere“ lebt und arbeitet als freier Theaterpädagoge, Regisseur und Referent für Kreatives Schreiben in Hamburg. Foto: privat

taz: Herr Waßmund, worum geht es in „Blinde Passagiere“?

Jörn Waßmund: Blinde und sehende Darsteller erzählen die Reise von Hamburg nach Italien auf dem Frachter „Tantici 2“. Dabei geht es um die Liebe zu einem Schiff, um Sehnsüchte und um die Lust zu Reisen, all das untermauert mit überraschend neu arrangierten Schlagern der 1950er Jahre.

Wer steht auf der Bühne?

Ein zehnköpfiges Ensemble aus fünf blinden, erfahrenen Laiendarstellern und fünf sehenden, professionellen Schauspielern, im Alter von 25 bis 60.

Woher kam die Idee zu so einem Stück?

Das erste Projekt „Blindfische und Sehfische“ an der Kulturbühne Bugenhagen begeisterte das Publikum im vergangenen Jahr so sehr, dass uns schon damals bei der Premiere klar war, dass wir weitermachen wollten. Wir wollten mehr Gesang integrieren. Aus einem geplanten Liederabend ist schließlich ein Musical geworden. Es gab aber kein Casting: Ich hab’ das Stück für diese Crew geschrieben.

Denken Sie bereits über weitere Inszenierungen nach?

Die Darsteller sind bei den Proben für die beiden Stücke weit über sich hinausgewachsen und zu einem eingespielten Team geworden, sodass es auf jeden Fall weiter gehen soll.

An wen richtet sich denn das Stück – an Sehende oder an Blinde?

„Blinde Passagiere“ ist für alle geeignet. INTERVIEW: UTB

20 Uhr, Kulturbühne Bugenhagen, Biedermannplatz 19; täglich bis 24. Oktober