Auch die FDP hat ihren Bildungsstreit

PARTEITAG Einige Liberale wollen den Schulen das gemeinsame Lernen freistellen

Aus der aktuellen Hamburger Schuldebatte, so scheint es, saugt die FDP einzig Honig: Als einzige Partei stützt sie das Volksbegehren gegen die Schulreform, sahnt bei der Bundestagswahl ab und kann prompt ihre Schulpolitikerin Silvia Canel in den Bundestag schicken.

Einen Streit zum Thema Bildung führen nun aber auch die Liberalen: So war man sich zwar auf dem Parteitag am Samstag einig darin, die schwarz-grüne Politik abzulehnen. Demnach führen Primar- und Stadtteilschulen sowie das Abitur nach zwölf Jahren zu einem „völlig überhitzen Reformtempo“, so Parteichef Rolf Salo. Wobei er nicht erwähnte, dass die Einführung eben dieses „Turbo-Abiturs“ noch aufs Konto des bis 2004 amtierenden FDP-Schulsenators Rudolf Lange ging.

Doch wollen die Freidemokraten künftig auch wieder gestalten – so ersann der Landesfachausschuss Bildung: „Schulen sollen freiwillig in ihren Schulkonferenzen mit deutlicher Mehrheit beschließen können, Angebote des längeren gemeinsamen Lernens bis zum Abschluss der Klassenstufe 6, 10 oder länger einzuführen“. Nach heftiger Debatte wurde diese Passage allerdings wieder gestrichen. Immerhin versprach Salo, das Thema später zu diskutieren.  (taz/dpa)