Piraten legen an

BEZIRKSWAHLEN Zeichen stehen fast überall auf Rot-Grün. Piratenpartei in Mitte erfolgreich

Auch bei der Wahl zu den Bezirksversammlungen ist die SPD in allen sieben Bezirken stärkste Partei. Allerdings erreicht sie auf der kommunalen Ebene im Schnitt nur 45 Prozent, gut drei Prozent weniger als auf Landesebene. Um knapp drei Prozent höher als bei der Bürgerschaftswahl liegt hingegen die GAL, die durchschnittlich 14 Prozent erreichte. Nur gering besser als auf Landesebene ist die CDU mit etwa 23 Prozent.

Eine Überraschung gab es in Hamburg-Mitte: Dort zieht auch die Piraten-Partei aufgrund der neuen Drei-Prozent-Hürde für die Bezirke in die Bezirksversammlung mit 4,7 Prozent ein und hängte dabei sogar die FDP (3,9) glatt ab.

In keinem der sieben Bezirke erreichte die SPD die absolute Mehrheit, liegt aber in Mitte (47,8 Prozent), Harburg (47,9) und Bergedorf (47,4) nur knapp unter der Schwelle. Ob das in einem der drei Bezirke sogar für eine parlamentarische Mehrheit reichen könnte, stand gestern noch nicht fest. Einen Erdrutschsieg verzeichneten die Sozialdemokraten im „schwarzen“ Wandsbek: Hier holten sie 46,5 Prozent der Stimmen und ließen die CDU (27,0) mit fast 20 Prozent Abstand hinter sich.

In allen sieben Bezirken würde es für Rot-Grün reichen. In Altona liegt die bisherige schwarz-grüne Koalition (38,2%) fast gleichauf mit der SPD (40,2%) – hier könnten auch die Linke (9,2%) und die FDP (6,5%) bei der Koalitionsbildung ein Wörtchen mitreden.

Die GAL erreichte mit 18,2 Prozent ihr bestes Ergebnis in Altona, mit 9,4 Prozent ihr schlechtestes in Bergedorf. Die Linke schnitt mit glatten zehn Prozent in Mitte am besten ab und musste mit 5,3 Prozent in Wandsbek ihr schlechtestes Ergebnis hinnehmen. Die CDU hat in Bergedorf (28,4) ihre Hochburg; in Mitte landete sie mit 17,6 Prozent abgeschlagen noch hinter der GAL.MARCO CARINI