„Wir werden verlängern“

Komödie bei den Filmnächten im Millerntor

■ 32, studierte Kunst in Hamburg und arbeitet seit 2003 für das Kino 3001. Sie organisiert mit anderen die Millerntor-Filmnächte.

taz: Frau Jöns, morgen soll es gutes Wetter geben. Was bedeutet das für Ihr Kino?

Anna Belle Jöns: Das Wetter hat einen großen Einfluss auf den Erfolg, auch wenn unser Open-Air-Kino überdacht ist: Die Tribüne ist regensicher und wir verleihen kostenlos warme Decken. Aber: Wenn schlechtes Wetter ist, bleiben viele doch lieber zu Hause.

Das heißt, Sie haben die Regentage in den letzten Wochen bei den Zuschauerzahlen gemerkt?

Absolut. Deswegen werden wir in diesem Jahr die Filmnächte bis zum 28. Juli verlängern.

Spielt dennoch eine Rolle, was für ein Film läuft?

Ja, es gibt da immer eine große Diskussion darum, welche Filme wir zeigen. Einerseits ist es für uns als kleines Kino auch wichtig, dort ein bisschen Geld zu verdienen, andererseits wollen wir auch Filme mit Anspruch zeigen. Am besten eine Mischung aus Programmkino, Hits und besonderen Filmen. Aber wir haben gemerkt, das ganz langsame, ruhige Filme nicht funktionieren.

Wie sieht das Verhältnis zu den anderen Open-Air-Kinos aus?

Wir sprechen uns ab. Es wäre ja doof, wenn wir am selben Abend den selben Film zeigen würden. Sonst gibt es keine harte Konkurrenz, die Stadt ist groß genug.

Warum zeigen Sie „Almanya – Willkommen in Deutschland“?

Das ist eine ganz amüsante Herangehensweise an Einwanderungsgeschichte. Das passt natürlich optimal zu Hamburg, wenn nicht sogar zu unserem Stadtteil Sankt Pauli.

Dürfen die Zuschauer bei Ihnen rauchen und eigene Getränke mitbringen?

Rauchen ja – bei Rücksichtsnahme auf die Nachbarn. Wir haben aber auch den Original „Wurst & Durst“-Stand vom FC St. Pauli im Betrieb. INTERVIEW: DKU

„Almanya – Wilkommen in Deutschland“: 22.30 Uhr, Millerntor-Stadion