CDU warnt davor, Blohm+Voss zu zerschlagen

WERFTEN Bürgermeister Scholz müsse alles dafür tun, den Betrieb komplett in Hamburg zu halten

Die Werft Blohm+Voss wurde 1877 in Hamburg gegründet. Ihr Hauptsitz liegt in Steinwerder am südlichen Ufer der Norderelbe.

■ Rekord: 1905 verfügte die Firma über das größte zusammenhängende Werftgelände der Welt.

■ Krieg: In den Weltkriegen baute die Werft in Hamburg Kriegsschiffe.

■ Luxus: Seit über zwanzig Jahren baut die Werft Mega-Yachten.

Der CDU-Abgeordnete Olaf Ohlsen hat den Senat aufgefordert, alles dafür zu tun, dass Blohm+Voss nicht zerschlagen wird. Die Werft sei „ein Urgestein des Hafens“ und habe in ihrer strukturellen Krise „die volle Unterstützung Hamburgs verdient“.

Ohlsen reagierte auf Berichte, nach denen Thyssen-Krupp einen Käufer für seine Tochter Blohm+Voss gefunden hat. Demnach soll ein britischer Finanzinvestor das zivile Geschäft der Werft übernehmen. Zu dem Bereich mit 1.400 Arbeitsplätzen gehören die Sparten Schiffbau, Reparatur und Maschinenbau. Die militärische Sparte „Naval“ mit 500 Arbeitsplätzen will Thyssen-Krupp behalten.

Vor einem Verkauf müssten die Interessen von Finanzinvestoren geprüft werden, verlangte Ohlsen. Einen Käufer, der nur die kurzfristige Rendite im Auge habe, könne Hamburg nicht gebrauchen. Die zivilen und militärischen Teile des Unternehmens gehörten zusammen.

Das sieht auch die IG Metall so. „Wenn die Auslastung in dem einen Bereich schlecht ist, kann man das in dem anderen ausgleichen“, sagt deren Sprecher Heiko Messerschmidt. Die Gewerkschaft vermutet, dass Thyssen-Krupp den zivilen Teil vor dem Ende des Geschäftsjahres im September abstoßen will.

Der militärische Teil könnte in einem deutsch-französischen Unternehmen aufgehen. Berichten zufolge wird gerade ein neuer Versuch angebahnt, den Marineschiffbau zusammenzulegen. Es seien keine Gesprächstermine mit der in Frage kommenden französischen Werftengruppe DCNS geplant, kommentierte Thyssen-Krupp. KNÖ