Hundertwasser-Café in Ottensen fast gerettet

WOHNUNGSBAU Bezirk, Kulturbehörde und Investor einigen sich auf Erhalt des denkmalwürdigen Baus

Das monatelange Tauziehen um das seit zwei Jahren leerstehende Hundertwasser-Café in Ottensen nähert sich offenbar dem Ende. Der Besitzer, die Wohnbau GmbH aus Bonn, ist auf die Forderungen eines erfolgreichen Bürgerbegehrens eingegangen, dem sich der Bezirk Altona im vergangenen April angeschlossen hatte. Der Investor will Fassade und Innenelemente des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser erhalten und dafür weniger Wohnungen bauen, als ursprünglich geplant. Das sieht der Entwurf eines städtebaulichen Vertrages vor, auf den sich das Bezirksamt, die Kulturbehörde und die Wohnbau jetzt geeinigt haben. Kommenden Donnerstag soll dieser im bezirklichen Hauptausschuss abgesegnet werden.

Wohnbau-Sprecherin Anja Kasper versichert: „Wir werden das Stadtcafé in einen betriebssicheren Zustand bringen und alle Friedensreich Hundertwasser zugeschriebenen Elemente erhalten.“ Die markante schwarz-weiße Fassade mit den runden Fensterbögen bleibe, der Innenraum werde dreidimensional vermessen und originalgetreu nachgebaut.

Ursprünglich wollte die Wohnbau das Café an der Behringstraße ganz abreißen und dort mehr als 70 Wohnungen bauen. Bislang war von einem Neubau von 42 Wohnungen die Rede, sollte das Café erhalten bleiben. Nun dürften es 65 Wohneinheiten werden. Dafür muss das von dem 2000 verstorbenen Künstler mitgestaltete Café überbaut werden, verrät Beziksamtssprecherin Kerstin Godenschwege.

Hamburgs Wohnungsbau-Koordinator Michael Sachs zeigte sich mit der neuen Entwicklung zufrieden. „Das ist ein erfolgversprechender Kompromiss zwischen den so dringend benötigten Mietwohnungen und dem Café“, sagte er am Mittwoch. Altonas SPD-Fraktionschef Thomas Adrian mag noch nicht von einem Happy End sprechen. Er lobte zwar den Vorstoß des Besitzers, doch müsse man ihn bis kommende Woche noch genau auf die Forderungen des Bürgerbegehrens hin abklopfen. MAC