„Der Duft der weiten Welt“

Der Hamburger Flughafen feiert Jubiläum

■ 73, arbeitete von 1958 bis 2003 als Leiter einer Luftfrachtabteilung am Hamburger Flughafen und geht gerne mit seiner Frau auf Reisen – nur nicht mit „Billigfliegern“.

taz: Herr Ingwersen, was macht die Faszination von Flughäfen aus?

Bahne Ingwersen: Für mich war es die Internationalität, die persönliche Verbindung, die man weltweit hat, wenn man am Flughafen arbeitet und ganz einfach der Duft der großen weiten Welt.

Der Hamburger Flughafen feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Wie hat er sich im Laufe der Zeit verändert?

Ich habe von 1958 bis zu meiner Pension dort gearbeitet. In meiner Anfangszeit hatte man noch die Möglichkeit, Kunden aufs Vorfeld zu führen und mit ihnen Flugzeuge zu besichtigen. Oder wenn man abends Gäste hatte, konnte man mal auf den Tower gehen und schauen, wie es da abläuft. Das ist heute nicht mehr denkbar.

Was unterscheidet den Hamburger Flughäfen von anderen?

Es ist der älteste Flughafen weltweit, der noch an seinem Gründungsort steht. Zudem ist auch die zentrale Lage zur Stadt und die Erreichbarkeit mit der S-Bahn unschlagbar.

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Einmal sollte ein Schiffsmotor nachts von Paris nach Hamburg verladen werden. Die Bodenbelastungsmöglichkeit des Flugzeugs war zu schwach für das Gewicht des Motors. So hängte der Stationsleiter in Paris kurzerhand seine Bürotür aus, schraubte die Türgriffe ab und legte die Tür als Stütze unter die Fracht. Dann rief er mich an und bat mich, die Tür zurückzusenden.INTERVIEW: LAURA LEPPLE

Ausstellung „100 Jahre Hamburg Airport“: bis 10. September in der Zentralbibliothek, Hühnerposten 1