Kommentar Tagelöhner im Hafen: Den Hals nicht voll gekriegt

Die Firmen im Hamburger Hafen haben schon eine spezielle Zeitarbeitsfirma. Es ist inakzeptabel, dann auch noch in großer Zahl Tagelöhner in Wartestellung zu halten.

Die Hafenunternehmen haben versucht, ihre ohnehin schon komfortable Personalsituation auf Kosten der Arbeitssuchenden zu verbessern. Weil die Gerichte nicht mitspielten, sind sie damit auf die Nase gefallen. Es ist gut, dass die Gesamthafenbetriebsgesellschaft (GHB) daraus die Lehre zieht.

Was sich das Dienstleistungsunternehmen für die Hafenbetriebe herausgenommen hat, nämlich die dauerhafte Beschäftigung einer großen Zahl von Tagelöhnern, war von vornherein nicht akzeptabel. Denn die Idee bei der Gründung der GHB bestand ja gerade darin, die vielen, zum Teil kleinen Hafenunternehmen flexibel mit Arbeitskräften zu versorgen. Hier noch einen drauf setzen zu wollen, ist vermessen.

Natürlich ist es verständlich, dass auch eine große Firma wie die GHB zögert, in unsicheren Zeiten Leute fest an sich zu binden. Allerdings gibt es ja die Möglichkeit, Mitarbeiter befristet einzustellen. Und Tagelöhner in begrenzter Zahl anzustellen, mag in Ordnung sein, sofern sie tatsächlich eine Chance haben, eine Stelle aus dem festen Pool zu ergattern. Als Heranführung an ein festes Arbeitsverhältnis sind ordentlich bezahlte Tage im Hafen allemal besser als ein Ein-Euro-Job.

Trotzdem gilt angesichts der Zahl der beschäftigten Tagelöhner: Die Gewerkschaft Ver.di hat zu lange zugeschaut.

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