KONZERT
: Liebe unter Discokugeln

Umgesattelt hat Rae Spoon Zeit seines Lebens. 1980 in der kanadischen Prärie als Frau geboren, zieht er mit Anfang 20 als wohl erster Transgender-Country-Singer/Songwriter durch Kanada, die USA und Australien. Das erste kleine, sehr persönliche Album „Throw Some Dirt on Me“ aber entsteht im Osten Deutschlands, wohin sich Spoon für einen Winter zurückgezogen hat: „Cowboy-Folk, bis zu den Zähnen bewaffnet mit Punk-Rock-Attitude“ haben andere das genannt, „New Skool Folk“ nennt Spoon selbst, was der Identitäts-Outlaw mit Tom Waits, Woodie Guthrie und Hank Williams im Herzen aus dem Banjo holt. Das allerdings hat er nach und nach gegen den Computer und E-Gitarre getauscht, immer tanzbarer ist der mit Elektronik und Noise angereicherte Kunst-Folk geworden. Sein neuster Streich „Love is a Hunter“ führt diese Entwicklung konsequent fort. Auch thematisch: Jetzt steht die Liebe unter Disco-Kugeln und die Suche nach Gemeinschaft auf dem Programm. MATT

■ Do, 1. 12., 20 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2