„Hamm wird Brooklyn“

Große Science-Fiction-Ausstellung in Hamm-Süd

■ 75, war Unternehmer und Inhaber einer Werbeagentur und ist jetzt Geschäftsführer der Fabrik der Künste in Hamburg-Hamm.

taz: Herr Werner, wie haben Sie den Science- Fiction-Weltstar HR Giger in Ihr Kulturzentrum nach Hamm-Süd geholt?

Horst Werner: Na ja, uns gibt es ja schon seit fünf Jahren. Letztes Jahr hatten wir eine große Ausstellung mit dem österreichischen Maler Ernst Fuchs, und wir haben den höchstdotierten deutschen Buch-Illustrationspreis, den Hans-Meid-Preis, von Berlin zu uns nach Hamburg geholt.

Ist Hamm-Süd nicht eher ein Stadtteil der Lagerhallen?

Hamm-Süd ist ein Stadtteil, der sich entwickelt. Es entstehen immer mehr Ateliers, und es gibt ja auch schon andere Kultur hier, zum Beispiel die Schokoladenfabrik mit ihrem Tango-Studio oder das Scharlatan-Theater.

Wohnen in Hamm-Süd denn Leute, die sich für Ihr Programm interessieren?

Sehen Sie, Stadtteile wie die Schanze oder St. Pauli werden doch immer teurer, und deswegen ziehen immer mehr junge Leute nach Hamm-Süd, die sich das nicht mehr leisten können.

Aber die ziehen dann doch wieder weg, sobald sie sich das leisten können.

Warten Sie ab, in zehn Jahren kann sich das entwickeln. Bei einer Veranstaltung hab ich mal gesagt: Das, was heute Hamburg-Hamm heißt, wird dann Hamburg-Brooklyn heißen. Hamm gehört ja zum Bezirk Mitte, der Hauptbahnhof ist nur drei Kilometer entfernt. Das darf man nicht vergessen.

Kommen zu Ihren Veranstaltungen auch Leute von außerhalb?

Wir liegen recht günstig, nur fünf Minuten entfernt von einer Haltestelle der Buslinie 112, die Anschluss an alle U- und S-Bahnen hat. Zu uns kommen auch Leute aus Blankenese und Eppendorf, und zu der Giger-Ausstellung werden sie aus ganz Deutschland kommen.  INTERVIEW: WIE

„HR Giger – Retrospektive“: Vernissage: 18 Uhr, Fabrik der Künste, Kreuzbrook 12. Bis 4. 3.