Vier gegen Kahrs

NACHFOLGER Opposition im Bezirk Mitte fordert Ausschreibung für neuen Bezirksamtsleiter

„Die Jugendhilfe braucht einen Neuanfang“

JÖRN FROMMANN, CDU

Nach der Demission des Bezirksamtsleiters von Hamburg-Mitte, Markus Schreiber (SPD), verlangen CDU und Grüne in der Bezirksversammlung, einen Nachfolger mit einer bundesweiten Ausschreibung zu suchen. Das sei „unerlässlich für einen Neuanfang“, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Jörn Frommann (CDU) und Michael Osterburg (GAL). Am Dienstag wollen sie zusammen mit der Linkspartei und den Piraten einen gemeinsamen Antrag in das Bezirksparlament einbringen.

Offen ist noch, wie sich die beiden FDP-Abgeordneten verhalten, die bislang mit der SPD kooperierten. Nach Ansicht der Fraktionschefin in der Bürgerschaft, Katja Suding, sollten die Liberalen nicht einfach einen neuen SPD-Kandidaten – im Gespräch ist der Bürgerschaftsabgeordnete Andy Grote – akzeptieren: „Eine Ausschreibung für den Posten ist ratsam.“

Am heutigen Montagabend will der umstrittene SPD-Kreischef Johannes Kahrs zum letzten Mal den Jugendhilfeausschuss des Bezirks leiten. Er hat seinen Rücktritt zum 23. Februar angekündigt. „Offenbar will er noch schnell Haushaltsmittel wie geplant verteilen“, sagt Osterburg. Frommann verlangt, dass Kahrs ganz aus dem Ausschuss ausscheidet: „Die Jugendhilfe im Bezirk braucht jetzt einen glaubwürdigen Neuanfang.“

Schreiber hatte am Freitag nach dem Methadontod der elfjährigen Chantal die politische Verantwortung für Fehler seines Jugendamtes übernommen und war zurückgetreten.  SMV