SOUNDTRACK

Ein furchtloser Umgang mit den schwierigen Anforderungen des Metiers „Coverversion“ hat die einst damit ungemein erfolgreichen Crossover-Pioniere Waltari schon in den 90ern ausgezeichnet: Den alten Cure-Hit „The Walk“ hatten die verrückten Finnen zwischen symphonischem Death Metal, Dancefloor-Punk und allerlei anderem wüstem Zeug ebenso im Programm wie „Help“ von den Beatles, Madonnas „Vogue“ oder ein entsprechend schräges Medley aus der Eurodance-Hymne „No Limit“ und Megadeths „Symphony of Destruction“. Folgerichtig feiern die Avantgarde-Metaller ihr nunmehr auch schon 25 Jahre zählendes Beisammensein jetzt ausschließlich mit mehr oder weniger erwartbaren, sich mehr oder weniger nah ans Original schmiegenden Coverversionen: Iron Maidens „Infinite Dreams“ findet sich auf „Covers All – 25th anniversary album“, eine 15-Minuten-Version von Pink Floyds „Saucerful of Secrets“, die hält, was die Psychedelik-Rocker versprochen haben, und natürlich noch mal The Cure („One Hundred Years“) und Madonna („Give it to me“). Sowas hört man heute naturgemäß im Logo. Fr, 24. 2., 21 Uhr, Logo, Grindelallee 5

Furchtlosigkeit zeichnet auch die Südlondoner Rapperin Corynne Elliott alias Speech Debelle aus: den Mercury-Preis hat sie schon 2009 für ihr Debüt „Speech Therapy“ bekommen – und gleich hinausposaunt, dass sie damit gerechnet habe. Das hat man ihr als Arroganz angekreidet, sie selbst will es lieber als Ausdruck einer selbstbewussten Sicht auf die eigenen Ziele verstanden wissen. Und genau so selbstbewusst zeigt sie sich nun auch auf ihrem zweiten Album „Freedom of Speech“, das wie das Debüt bei Ninja Tunes Hip-Hop-Ableger Big Dada erschienen ist: präzise, ohne Umwege, eindringlich, mal mit ganz unnostalgischem 80er-Beat, mal mit opulentem Orchester, mal als fast nur mit Cello begleitete Mini-Oper. Und siehe da: das gelingt ebenso ehrlich, wie es ambitioniert ist. Sa, 25. 2., 21 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20  MATT