Betrogene Massen

KULTURINDUSTRIE Der Band „Alles falsch“ kämpft „auf verlorenem Posten gegen die Kulturindustrie“

Als das, „was sie ist“, wollen die Autor_innen des von Dirk Braunstein, Isabelle Klasen und Sebastian Dittmann herausgegebenen Bandes „Alles falsch. Auf verlorenem Posten gegen die Kulturindustrie“ (Verbrecher Verlag, 320 S., 15 Euro) die einst von Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Ausklärung analysierte Kulturindustrie wieder kritisieren: als „Verblendungsspektakel“, als Produkt und zugleich Produzentin des falschen Ganzen, in dem sich auch durch noch so bemühte Auswahl vermeintlich besserer Kulturwaren eben nicht richtig leben ließe: „Fun ist ein Stahlbad“. Verlassen könne man sich aber auch nicht mehr darauf, dass zumindest die Übertreibung noch wahr ist: Miteinbezogen werden müsse heute, dass auch die Kritik an der Kulturindustrie längst zu einem Teil der „Aufklärung als Massenbetrug“ geworden sei. Morgen stellt Dirk Braunstein das Buch in der Reihe „Die Untüchtigen“ gemeinsam mit dem Kulturindustriekritiker Roger Behrens vor. MATT

■ So, 15. 4., 20 Uhr, Golem, Große Elbstraße 14