Viel Geld für Gold

OLYMPIA Die Linke will wissen, wie viel allein die Bewerbung für Olympische Sommerspiele im Jahr 2024 kosten wird. Runde 50 Millionen Euro werden es wohl werden. Senat beschließt Konzept nächste Woche

Im Jahr 2003 hatte sich Hamburg bereits für die Olympischen Spiele 2012 beworben.

■ Das Konzept: Das Zentrum mit Olympiastadion, Olympia-Dome, Schwimmstadion und olympischem Dorf sollte die damals noch unbebaute Hafencity sein.

■ Die Region: Segeln in Kiel; Fußball und Handball in Bremen und Hannover; Mountainbiking und Reiten in Niedersachsen.

■ Das Ergebnis: Hamburg unterlag in der nationalen Ausscheidung gegen Leipzig. Die Spiele 2012 fanden in London statt.

Die Offenlegung der Kosten einer Hamburger Olympiabewerbung für die Spiele 2024 fordert die Linke in der Bürgerschaft. Der Senat müsse „konkrete Zahlen nennen“, fordert ihr sportpolitischer Sprecher Mehmet Yildiz. Die HamburgerInnen hätten ein Recht zu erfahren, „wie viel dieses irrwitzige Projekt Olympia allein an Bewerbungskosten verschlingt“. Um das in Erfahrung zu bringen, hat Yildiz am Freitag eine Kleine Anfrage an den Senat eingereicht, welche dieser innerhalb einer Woche beantworten muss.

Nach Informationen der taz aus Senatskreisen hat die Hamburger Bewerbung bislang rund 200.000 Euro gekostet. Damit ist sie deutlich günstiger als 2003 (siehe Kasten): Damals gab der Schwarz-Schill-Senat runde zehn Millionen Euro aus. Allerdings verlangte seinerzeit das Nationale Olympische Komitee eine anspruchsvolle Live-Präsentation samt Bühnenshow von den fünf Bewerberstädten. Jetzt gibt sich dessen Nachfolger, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), mit einer 50-seitigen Konzeptstudie und ein paar Powerpoint-Folien zufrieden.

Sollte der DOSB entscheiden, mit Hamburg in die Bewerbung zu gehen, würde das weitere rund 50 Millionen Euro kosten. Diese sollen nach der Vorstellung des Senats mindestens zur Hälfte von privaten Sponsoren finanziert werden. In gleicher Größenordnung bewegt sich auch Berlin, Hamburgs einziger innerdeutscher Konkurrent.

Nächsten Dienstag werden die Senate beider Städte Eckpunkte ihrer Bewerbungen beschließen. Die vollständigen Unterlagen müssen bis zum 31. August beim DOSB eingereicht werden. Offiziell vorstellen wollen Hamburg und Berlin ihre Konzepte auf zwei zeitgleichen Pressekonferenzen am 1. September um 12 Uhr.  SVEN-MICHAEL VEIT