Schutz der Biervielfalt

betr.: „Global denken, im Lokal trinken“, taz vom 15. 7. 08

Der Kommentar spricht mir aus meiner (Bierliebhaber)-Seele. Es ist mir unerklärlich, wieso so viele, gerade jüngere, auch kritisch denkende Konsumenten bedenkenlos das geschmacksneutrale, austauschbare Industrie-Gebräu besonders von InBev/Beck’s kaufen und trinken können. Es gibt in Deutschland so viel gutes, handwerklich gebrautes Bier, regional produziert, aus kleinen und mittleren Brauereien. Eine Vielfalt, die sich zu entdecken und auch durch bewussten Konsum zu schützen lohnt, im Interesse von Geschmacksvielfalt, lokaler Produktion, und dem Erhalt kleinteiliger Produzentenstrukturen. Bier ist in Deutschland ein Teil regionaler Kulturtradition, den es wie andere Bereiche örtlicher Wirtschaftskreisläufe zu schützen gilt, bevor es irgendwann nur noch gleichförmiges, beliebig austauschbares „Bier“ aus großen Konzernen gibt.

CHRISTIAN CLÉMENT, Hamburg