Protest gegen Preissprung bei Kassenbeiträgen

Gewerkschaft und Wirtschaftsvertreter warnen vor Belastungen durch höhere Beiträge wegen Gesundheitsfonds

BERLIN dpa ■ Der Koalition schlägt Empörung wegen der geplanten Erhöhung des Krankenkassenbeitrags auf 15,5 Prozent entgegen. „Der Beitragssprung muss vermieden werden“, forderte der DGB vor der morgigen Entscheidung des Bundeskabinetts. Ähnlich äußerten sich Wirtschaftsvertreter. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte die Krankenkassen in der BamS auf, Überschüsse an die Versicherten zurückzugeben.

Rund 90 Prozent der 51 Millionen Kassenmitglieder müssten mit höheren Beiträgen rechnen, warnte DGB-Vorstandsmitglied Buntenbach. Die Steigerung von rund 5,8 Milliarden Euro verteilt sich sehr unterschiedlich auf die Zahler. Gutverdienende in günstigen Kassen müssen bis zu 700 Euro pro Jahr mehr zahlen.

Während die Kassen 15,8 Prozent Beitrag wollen, ist der Bund für eine Erhöhung von heute im Schnitt 14,92 auf 15,5 Prozent vom Bruttoeinkommen. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun warnte in der Neuen Presse vor enormen Belastungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Nach einer Vorentscheidung des Koalitionsausschusses vom Sonntagabend bringt das Kabinett die Rechtsverordnung morgen auf den Weg und beschließt endgültig Ende Oktober.

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