Landesdiener fordern acht Prozent

Ver.di und der Deutsche Beamtenbund wollen den Lohnrückstand der Landesbediensteten gegenüber denen in Bund und Kommunen ausgleichen

BERLIN afp ■ Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten der Länder acht Prozent mehr Einkommen ab dem nächsten Jahr. Auf diese Forderung für die anstehende Tarifrunde einigten sich die Tarifkommissionen von Ver.di und der Tarifunion des Deutschen Beamtenbundes (DBB), wie es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung hieß. Betroffen sind 800.000 Beschäftigte in 14 Bundesländern. Die Tarifverhandlungen beginnen im Januar.

Der zu Beginn des kommenden Jahres entstehende Einkommensrückstand der Landesbeschäftigten von fünf Prozent gegenüber den Beschäftigten von Bund und Kommunen müsse beseitigt werden, so die Tarifunion des Beamtenbundes. „Es darf in Deutschland keinen öffentlichen Dienst erster und zweiter Klasse geben.“ Die Gehälter müssten um mindestens 200 Euro pro Monat steigen sowie um 120 Euro für alle Azubis in den Ländern. Die Laufzeit soll ein Jahr betragen.

Die Tarifverhandlungen für die Länder werden seit einigen Jahren getrennt von denen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen geführt. Die Arbeitgeber der Länder wollten dadurch eigene Spielräume für Einschnitte bei Gehältern und zur Verlängerung der Arbeitszeit gewinnen. Der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) gehören alle Bundesländer außer Berlin und Hessen an. Der TdL-Vorsitzende, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), hatte kürzlich vor einem zu hohen Tarifabschluss gewarnt.

Für die Beschäftigten von Bund und Ländern waren im März Lohnerhöhungen um insgesamt 5,1 Prozent für 2008 sowie 2,8 Prozent für 2009 vereinbart worden. Nächstes Jahr soll eine Einmalzahlung in Höhe von 225 Euro hinzukommen.