Behörde: 0,0 Promille

Ministerpräsident Althaus war bei Skiunfall nüchtern, erklärt Staatsanwaltschaft. Rückkehr nach Thüringen

JENA/WIEN dpa/afp ■ Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hatte bei seinem schweren Skiunfall am Neujahrstag keinen Alkohol im Blut. Dies betonte der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Österreich in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung. Die gerichtsmedizinische Untersuchung von Blutproben des Politikers und der tödlich verunglückten Beata C. habe jeweils eine Blutalkoholkonzentration von 0,0 Promille ergeben. „Das bedeutet, dass sowohl Beata C. als auch Dieter Althaus zum Zeitpunkt der Blutabnahme alkoholnüchtern waren.“ Damit dementierte die Justizbehörde anderslautende Medienberichte.

Althaus muss noch mindestens zehn Tage im Uniklinikum Jena bleiben und sich danach einer Reha-Behandlung unterziehen. Das teilten die behandelnden Ärzte der Uniklinik Jena mit. Dorthin war Althaus am Freitag verlegt worden, nachdem er zuvor wegen seiner schweren Schädel-Hirn-Verletzungen in Österreich behandelt worden war.

Laut Bild weiß der 50-Jährige inzwischen vom Tod der Skifahrerin, mit der er an Neujahr auf der Skipiste zusammengeprallt war. Er soll von einer befreundeten Psychologin informiert worden sein. Althaus habe auf die Nachricht schockiert reagiert.

Die Staatsanwaltschaft in Österreich ermittelt gegen den Ministerpräsidenten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Der Ehemann der verunglückten Skifahrerin hat inzwischen einen Anwalt eingeschaltet, der eine Schadensersatzforderung prüfen soll. Er habe jedoch „keinen Groll“ gegen Althaus, sagte der Witwer der 41-jährigen Frau. Niemand gehe davon aus, dass der Unfall mit Absicht geschehen sei. Dass die Ehefrau von Althaus zur Beerdigung der Verunglückten am Mittwoch erschien, nannte er eine „große Geste“.