Arztbedarf nicht gedeckt

BERLIN | Obwohl in Deutschland immer mehr Mediziner praktizieren, reichen sie aus Sicht der Bundesärztekammer bei weitem nicht aus. Vizepräsident Frank Ulrich Montgomery beklagte am Dienstag eine „Wartelisten-Medizin“ und forderte bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Eine gerade beschlossene Korrektur der umstrittenen Honorarreform, die auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt unterstützt, kritisierte Montgomery als unzureichend. Allein 2008 stieg die Zahl der berufstätigen Ärzte nach einer Analyse der Kassenärztlichen Bundesvereinigung um 1,5 Prozent auf 319.697. Seit 1991 wuchs sie um mehr als 30 Prozent. Trotzdem verringerte sich die von allen Ärzten zusammen geleistete Arbeitszeit seitdem um 1,6 Prozent, wie KBV-Experte Thomas Kopetsch sagte. Er erklärte dies unter anderem damit, dass es immer mehr Ärztinnen gibt und Frauen im Schnitt geringere Arbeitszeiten haben. Außerdem schlage der allgemeine Trend zur Arbeitszeitverkürzung auch bei den Medizinern durch. (ap)