Hohe Forderung

RECHT Unfallopfer will 7,2 Millionen Euro

BERLIN ap/taz | Vor dem Hamburger Landgericht beginnt in der kommenden Woche ein Prozess um die höchste Schadenersatzsumme für ein Unfallopfer, die je in Deutschland eingeklagt worden ist: 7,2 Millionen Euro fordert eine 23 Jahre alte Frau von der Generali-Versicherung. Sie ist seit einem Autounfall im Jahr 2004 schwerstbehindert und braucht 24 Stunden Betreuung am Tag.

„Die Summe ist sorgfältig berechnet, und wir sind zuversichtlich, den Betrag durchsetzen zu können“, sagt ihr Fachanwalt für Versicherungsrecht, Jürgen Hennemann aus Buchholz.

Die junge Frau aus Niedersachsen war 2004 mit Mann und Sohn verunglückt. Ein Lastwagen habe ihn ausgebremst, sagte der Mann später aus.

Die Haftpflichtversicherung des Unfallwagens kam von der Volksfürsorge-Versicherung, mittlerweile fusioniert mit der Generali. Sie zahlte nach eigenen Angaben bisher 400.000 Euro für Schmerzensgeld, Behandlungskosten und Pflege. Zudem zahlt die Versicherung monatlich gut 4.000 Euro.

Anwalt Hennemann aber fordert 7,2 Millionen Euro. Die größte Einzelposition macht die Pflege aus: Bei 24-Stunden-Pflege zum aktuellen Stundensatz von 33 Euro sind das pro Jahr fast 300.000 Euro.