Dutzende Festnahmen bei schweren Ausschreitungen

RANDALE Nach dem Hamburger Schanzenfest kommt es in der Nacht zu schweren Krawallen

HAMBURG taz | Nach einem tagsüber friedlich verlaufenen Schanzenfest in Hamburg ist es in der Nacht zum Sonntag zu Ausschreitungen zwischen Festbesuchern und der Polizei gekommen. Laut Einsatzleiter Peter Born hätten 200 Vermummte das Polizeirevier im Schanzenviertel angegriffen und seien dann in die Menge geflüchtet. Eine Version, die nicht einmal vom kreisenden Polizeihubschrauber eingefangen werden konnte.

Festbesuchern stellte sich die Situation anders dar. Danach fegten Wasserwerfer und die Festnahmeeinheiten eher grundlos durch das Schanzenviertel, nachdem das heiß umkämpfte Schanzenfest mit tausenden Besuchern am Abend friedlich vor dem autonomen Zentrum Rote Flora mit einer Kissenschlacht zu Ende gegangen war – aus Sicht von Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) ein Fiasko.

Das zweite Schanzenfest in diesem Jahr hatte in den Tagen zuvor schon für heftige Schlagzeilen gesorgt. So hatte es eine Serie von Kfz-Brandschlägen im gesamten Hamburger Stadtgebiet gegeben, die in der Öffentlichkeit immer wieder – trotz offizieller Dementis der Polizei – mit dem Schanzenfest und der autonomen Szene in Verbindung gebracht worden sind. Innensenator Ahlhaus setzte sich medial mehrfach in Szene, um Massenfestnahmen bei den „zu erwarteten Schanzenfest-Krawallen“ anzukündigen. Zu diesem Zweck ließ er vorige Woche eigens den sogenannten WM-Hooligan-Knast in Hamburg-Bahrenfeld wieder öffnen. AS, KVA