Seeräuber vor der Küste Somalias freigelassen

MISSION ATALANTA Bundeswehr setzt vier mutmaßliche Piraten wieder aus. Verurteilung war zu unsicher

BERLIN dpa | Die Bundeswehr hat vor der Küste Somalias vier mutmaßliche Seeräuber freigelassen, die sie vor gut einer Woche festgesetzt hatte. Das teilte die Bundeswehr auf ihrer Internetseite mit. Bei dem Einsatz der Fregatte „Brandenburg“ im Golf von Aden war am 7. September erstmals von der Deutschen Marine bei dem Anti-Piraten-Einsatz der EU ein mutmaßlicher Seeräuber getötet worden. Der Leichnam soll nach Somalia übergeführt werden.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit maximal 1.400 Soldaten und drei Fregatten an der EU-Mission „Atalanta“ zum Kampf gegen Piraten am Horn von Afrika. Der Pirat war tödlich verletzt worden, als die Fregatte versuchte, das Schnellboot der Seeräuber zu stoppen. Nach Angaben der Bundeswehr hat eine Kommission von Vertretern der Ministerien für Inneres, Außen, Justiz und Verteidigung über die Freilassung der Verdächtigen entschieden. Die Konsultation mit dem Hauptquartier der EU-Operation habe ergeben, dass ein Prozess in Kenia vermutlich keine Verurteilung ergeben hätte. Darum seien die Piraten vor der Küste Somalias ausgesetzt worden.