Journalistenverband protestiert gegen Bluttests

NORDDEUTSCHER RUNDFUNK Konken fordert Abschaffung der umstrittenen Blutabnahme bei Jobbewerbern

BERLIN/HAMBURG dpa | Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat die ARD-Rundfunkanstalten dazu aufgefordert, Bluttests bei Bewerbern abzuschaffen. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der Norddeutsche Rundfunk (NDR) bei einem Gesundheitscheck auch Blut von neuen Mitarbeitern abnimmt. Diese Untersuchung erfolge nach der Jobzusage, aber noch vor der Vertragsunterzeichnung und unterliege der ärztlichen Schweigepflicht, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender.

Der DJV bezeichnete die Tests als überzogen. „Der Journalistenberuf bringt zwar besondere Verantwortung mit sich, Blut muss dafür aber im Normalfall nicht fließen“, sagte DJV-Chef Michael Konken. Letzte Woche hatten just NDR-Reporter aufgedeckt, dass sich Jobsuchende bei Daimler schon während des Bewerbungsverfahrens Blut abnehmen lassen müssten. Seitdem wird zwischen Datenschützern und Firmen diskutiert, welche Untersuchungsergebnisse dem Arbeitgeber bekannt sein dürfen.