Neue Vorwürfe gegen Bischof Mixa – und ein Eingeständnis

MISSBRAUCH II Im Streit über den Bischof entschuldigt sich das betroffene Heim bei mutmaßlichen Opfern

BERLIN afp/dpa/apn | Im Zusammenhang mit den Misshandlungsvorwürfen gegen den Augsburger Bischof Walter Mixa hat sich die Leitung des Kinderheims Schrobenhausen bei den mutmaßlichen Opfern entschuldigt. In einem Brief an die Betroffenen heißt es nach Angaben der Süddeutschen Zeitung, dass die Vorwürfe gegen Mixa ernst genommen würden.

„Leider haben wir keinen Einfluss darauf, wie Herr Bischof Dr. Mixa mit Ihren Vorwürfen umgeht“, heißt es in dem Schreiben. „Wir sind uns dessen bewusst, dass diese Entschuldigung weder Geschehenes ungeschehen machen noch Ihren Schmerz und Ihre Gefühle gegenüber dem Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef sowie Herrn Bischof Dr. Mixa lindern kann.“ Der Brief schließt mit einem Gesprächsangebot, wahlweise mit Vertretern des Heimes oder einer unabhängigen Stelle beim Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen.

Sieben Männer und Frauen im Alter von 41 bis 47 Jahren haben sich bereit erklärt vor Gericht auszusagen, dass sie in den Siebziger- und Achtzigerjahren vom damaligen Schrobenhausener Stadtpfarrer Mixa geschlagen wurden. Dem ARD-Fernsehmagazin „Panorama“ liegt nach eigenen Angaben eine weitere eidesstattliche Erklärung einer 51-jährigen Frau vor. Sie erhebt darin ebenfalls schwere Vorwürfe gegen Mixa.

Mixa weist die Prügelvorwürfe zurück. Unter anderem wurden sie von seinem Bistum als Versuch, einen profilierten Bischof zu diskreditieren, bezeichnet. Sie würden „nicht wahrer, indem man sie permanent wiederholt“, sagte Sprecher Dirk Hermann Voß zu „Panorama“.

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