Firmen fürchten Frauen

STUDIE Unternehmen beklagen Fachkräftemangel, aber wollen sich kaum für Führungsfrauen öffnen

VON SIMONE SCHMOLLACK

BERLIN taz | Mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen will in den kommenden Jahren nicht mehr Frauen auf ihre Chefsessel setzen. Und nur die Hälfte der Firmen plant, ihren Frauenanteil leicht zu steigern: bis zu 10 Prozent.

Das ergab die Studie „Dynamische Arbeitsmarktlandschaft Deutschland: Beschäftigungspotenziale für Frauen“, die das Familienministerium zusammen mit der Internationalen Managementberatungsfirma Kienbaum und dem Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR in Darmstadt durchgeführt hat.

Demnach plant die Hälfte der Firmen, ihre Belegschaft bis 2015 um bis zu 10 Prozent zu vergrößern. Grund: Die Unternehmen prognostizieren für sich einen Aufschwung, haben aber die Sorge, „zu wenig qualifizierte Bewerber“ zu finden. Das Familienministerium teilte mit, dass bei den Unternehmen inzwischen die Einsicht bestehe, dass eine „wesentliche Antwort auf den drohenden Fachkräftemangel in der Steigerung des Beschäftigungsanteils von Frauen bestehen muss, wie in der Förderung von Frauen in Führungsetagen“. Diejenigen Unternehmen, die bereits einen hohen Frauenanteil an der Spitze haben, kündigten an, nach wie vor verstärkt nach Frauen suchen zu wollen. Josef Hecken, Staatssekretär im Familienministerium, kommentierte die Umfrage so: .„Die Unternehmen haben die Potenziale der Beschäftigung von Frauen für ihren zukünftigen Unternehmenserfolg grundsätzlich erkannt.“