EKD-Synode: Evangelische Kirche will missionieren

Seit Jahren sinkt die Zahl der Christen in Deutschland. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland berät darüber, wie mehr Menschen für den Glauben zu gewinnen sind.

Nicht mehr missionieren, aber klarer: Das ist die Botschaft bei der EKD-Synode. Bild: dapd

MAGDEBURG epd | Die evangelische Kirche will sich stärker auf die christliche Botschaft konzentrieren. Die Herausforderung für die Kirche sei die geistliche Konzentration, sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister am Montag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Magdeburg.

Unter dem Bibelwort "Was hindert's, dass ich Christ werde?" beriet das Kirchenparlament bei seiner Jahrestagung über die Mission. Das Thema ist dringlich: Seit Jahren sinkt die Mitgliederzahl in der evangelischen Kirche. Derzeit gehören den 22 deutschen Landeskirchen rund 24 Millionen Protestanten an.

Bis 2040 wird Prognosen der EKD zufolge ein weiterer Rückgang um etwa ein Drittel auf 16 Millionen erwartet. Dabei entfallen lediglich zwei Millionen auf Kirchenaustritte. Weit größer sind der Einfluss der niedrigen Geburtenrate in Deutschland, gerade unter den Protestanten, und eine sinkende Zahl von Taufen.

Meister sagte, die geistliche Aufgabe der Kirche sei es, sich konsequent auf "das Zentrum, auf Gott und Christus selbst" auszurichten. Dabei gehe es nicht um ein Aktionsprogramm zur Rekrutierung neuer Mitglieder. "Das Evangelium muss im Blick auf die prägenden Erfahrungen der Menschen in unserem Land zur Sprache gebracht werden", forderte Meister.

Er brachte den Entwurf zu einer Erklärung ein, die das Kirchenparlament zum Abschluss seiner Tagung am Mittwoch beschließen will. "Die Kirche bedarf einer neuen Sprachfähigkeit, um die Botschaft des Glaubens fantasievoll, überzeugend und leidenschaftlich zu vermitteln", heißt es in dem Text. Kirche müsse nicht mehr tun, um missionarisch zu sein, "aber es gezielter und klarer tun".

Ansprüchen auf Absolutheit des christlichen Glaubens erteilt der Text eine Absage. Die evangelische Mission setze sich für einen offenen Dialog der Religionen und Weltanschauungen ein: "Dazu gehört auch das Recht des Einzelnen zum Religionswechsel, zu freier Religionsausübung und zum offenen Bekenntnis des eigenen Glaubens."

Die Synode will auch ein Kirchengesetz zum Arbeitsrecht verabschieden. Das Arbeitsrecht in Kirche und Diakonie wird von den Gewerkschaften scharf kritisiert, unter anderem weil es Streiks verbietet.

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