Zulassungspanne mit Folgen

UNIS Geschäftsführer der Softwarefirma HIS, die die Hochschulzulassung verbockt hat, muss gehen

BERLIN taz | Die Probleme mit der zentralen Hochschulzulassung haben erste personelle Konsequenzen: Als Gesellschafter der staatlichen Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) haben Bund und Länder am Donnerstagabend die Ablösung des Geschäftsführers von HIS beschlossen. Martin Leitner muss im Februar gehen, weil die Gesellschafter sein Unternehmen für etliche Pannen beim Zentralverfahren verantwortlich machen. HIS hatte ein Softwareprogramm nicht liefern können, das 80 Prozent der Hochschulen brauchen, um teilzunehmen.

Deshalb soll bis Herbst die Arbeit der HIS-IT-Sparte evaluiert werden. Danach wäre eine Option die Privatisierung der HIS-IT, die der Bund befürwortet. Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Kai Gehring, kritisiert: „Eine Privatisierung birgt das Risiko, dass das Zulassungsverfahren weiter verzögert wird. Das ist nicht im Interesse der Studienbewerber.“

Diesen sollte die ursprünglich für 2011 geplante zentrale Onlinezulassung vor allem nützen: Sie sollte verhindern, dass bis zu 20.000 Studienplätze pro Semester nicht vergeben werden, weil bereits eingeschriebene Studierende sie blockieren. Diese Verbesserung verzögert sich nun bis mindestens 2013. KG