57 Leute waren im Bilde

LEX EDATHY Deutlich mehr Personen wussten von den Ermittlungen gegen den SPD-Abgeordneten

BERLIN taz | 57 Politiker, Ermittler und Amtsträger sollen bereits vor den Hausdurchsuchungen bei Sebastian Edathy von dem Verdacht der Kinderpornografie gegen den ehemaligen SPD-Abgeordneten gewusst haben. Das berichtet der Norddeutsche Rundfunk am Sonntag – einen Tag vor Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Verden, bei dem sich Edathy wegen des Besitzes kinderpornografischen Materials verantworten muss.

Das sind deutlich mehr Personen in Niedersachsen als bislang bekannt. Diese Personen sollen sowohl frühzeitig von der Liste mit Namen von Kinderpornokonsumenten erfahren haben als auch, dass gegen Edathy ermittelt werde. Es soll sich um den Zeitraum zwischen dem 15. Oktober 2013 und dem 10. Februar 2014 handeln. An diesem Tag fand die erste Hausdurchsuchung bei Edathy statt.

Generalstaatsanwalt Frank Lüttig soll laut dieser Liste am 21. Oktober 2013 informiert worden sein und drei Monate später das niedersächsische Justizministerium in Kenntnis gesetzt haben. Gegen ihn wird wegen der Weitergabe geheimer Informationen ermittelt. SIS