Auf der Walz
: „Für den unbekannten Hund“ von Ben & Dominik Reding

HH: Studio-Kino, Zeise; KI: Metro Kino

„Zünftig“, das ist das höchste Lob unter den Wandergesellen, die auch heute noch in ihren traditionellen Trachten auf die Walz gehen, sich in einem eigenen Code verständigen und die alten Rituale ihre Zünfte befolgen. Der Film ist gut geerdet in der durchweg authentisch wirkenden Darstellung dieses Milieus. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie die Wandergesellen reisen, arbeiten, schlafen, essen, trinken - wie sie als Außenseiter behandelt werden und neue Kraft aus ihrem Ehrenkodex schöpfen. Und wie sie frei sind, weil sie nichts besitzen. Manchmal fühlt man sich wie in einem jener Science-Fiction-Filme über Zeitreisen, wenn diese jungen Menschen, die wie aus einem anderen Jahrhundert aussehen, reden und agieren, im bundesdeutschen Hier und Jetzt gezeigt werden.