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Seit September fungierte er als Interimsdirektor, jetzt hat er einen festen Vertrag in der Tasche: Rutger Wolfson wird das renommierte Filmfestival von Rotterdam in den nächsten vier Jahren leiten. Seine Vorgängerin, Sandra den Hamer, wechselte zum Filmmuseum von Amsterdam; der 38 Jahre alte Wolfson war zuvor Direktor von De Vleeshal, einem Zentrum für Gegenwartskunst im holländischen Middelburg.

Der italienische Startenor Giuseppe Di Stefano ist am Montag im Alter von 86 Jahren gestorben. Er sang oft an der Seite von Maria Callas; in den 50ern und 60ern war er der wohl bestbezahlte Sänger der Welt. Di Stefano wuchs in Mailand auf. Im Jahr 1946 gab er sein Debüt in Reggio Emilia in der Rolle des Des Grieux in Jules Massenets „Manon“. Ein Jahr später trat er erstmals in der gleichen Rolle an der Mailänder Scala auf. Es folgten Jahre an der Metropolitan Opera in New York als Herzog von Mantua in Verdis „Rigoletto“ und als Mario Cavaradossi in Puccinis „Tosca“ im Londoner Covent Garden.

Wie tatsachentreu muss ein autobiografischer Text sein? Die Frage stellt sich immer wieder – jetzt am Fall des westafrikanischen Bestsellerautors Ishmael Beah, der gerade auf Lesereise durch Deutschland ist. Beah, 27 Jahre alt, hat in seinem Buch „Rückkehr ins Leben – Ich war Kindersoldat“ über eigene Erfahrungen in Sierra Leone geschrieben. Eine australische Zeitung stieß bei Recherchen in dem afrikanischen Land allerdings auf mehrere Ungereimtheiten – falsche Datierungen oder Schießereien, die nie stattgefunden haben sollen. Beahs Verlag Farrar, Straus and Giroux hat diese Kritik zwar zurückgewiesen, Einzelheiten aber nie widerlegt. Bleibt die Frage, wie akkurat Erinnerung funktionieren soll – zumal unter traumatisierenden Umständen.