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Der britische Filmemacher Anthony Minghella ist gestern im Alter von nur 54 Jahren gestorben. Weltbekannt wurde er 1996 mit „Der englische Patient“, einem schwelgerischen Liebesdrama mit Ralph Fiennes, Juliette Binoche und Kristin Scott Thomas in den Hauptrollen, das auf einem Roman von Michael Ondaatje beruhte. 1997 wurde der Film für zwölf Oscars nominiert und konnte davon neun gewinnen, unter anderem den für den besten Film des Jahres und den für die beste Regie.

Minghella kam 1954 auf der Isle of Wright zur Welt. Seine Eltern stammten aus Italien und betrieben eine Eisfabrik. Er studierte und lehrte in Hull; seit 1981 arbeitete er als Autor. Er schrieb Theaterstücke, Hörspiele und viele Drehbücher für Film und Fernsehen. Regie führte er – außer bei „Der englische Patient“ – zum Beispiel bei dem Bürgerkriegsdrama „Cold Mountain“ (mit Nicole Kidman und Jude Law, 2003) und bei der Patricia-Highsmith-Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“ (mit Matt Damon und Gwyneth Paltrow, 1999). Zuletzt drehte er ein Segment für den Kompilationsfilm „New York, I Love You“; sein letzter eigener Film, „Breaking and Entering“ (mit Jude Law und Juliette Binoche), entstand 2006, lief aber in Deutschland nicht an.