unterm strich
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Das wird jetzt alles super in Bayreuth. Sagen zumindest die Gewinnerinnen des Nachfolgestreits. Katharina Wagner hat eine „flexible, weniger patriarchenhafte“ Festspielleitung angekündigt. „Es wird jetzt auch keine Nacht der langen Messer geben“, sagte die 30-jährige Urenkelin Richard Wagners, die am Montag gemeinsam mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier (63) als neue Leiterin der Bayreuther Festspiele in der Nachfolge ihres Vaters Wolfgang Wagner (89) gewählt worden ist, in einem Gespräch mit der Berliner Morgenpost. Sie kündigte auch eine größere Öffnung der Festspiele in die Medienöffentlichkeit an. „Warum soll ich mir nur ein paar elitäre Feuilletonisten gewogen halten? Bayreuth als nationales, ja internationales Ereignis interessiert – auf anderem Niveau – eben auch den Boulevard. Bayreuth muss zugänglich gemacht werden“ und auch ein „sympathisches Festival“ sein. „Das beginnt schon mit der Beköstigungssituation, mit der ich überhaupt nicht zufrieden bin.“ Katharina Wagner bekräftigte ihre Absicht, die Festspiele historisch restlos aufarbeiten zu lassen, auch wenn es „dunkle Flecken“ geben sollte. „In unserem Keller liegen bergeweise Akten. Die müssen endlich einmal aufgearbeitet werden.“ Zur Finanzierung müssten Sponsoren gewonnen werden. „Es kann auch nicht sein, dass Teile einer zerstrittenen Familie weiterhin auf ihrem jeweiligen Aktenerbe sitzen. Ich bin für Transparenz total.“ Auf die Frage, wer den neuen „Ring des Nibelungen“ zum 200. Geburtstag Richard Wagners 2013 inszenieren soll, meinte die neue Festspielleiterin: „Ja, wenn wir das wüssten. Lars von Trier war eben schon eine wunderbare Utopie. Einen Henckel von Donnersmarck wollen wir nicht. Aber bis 2013 soll Bayreuth wieder der unstrittige Mittelpunkt der Wagner-Welt sein.“