unterm strich
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Heute feiert die SPD in Berlin das zehnjährige „Amtsjubiläum“ des Ministeriums für Kultur, mit Altkanzler Schröder und den früheren Amtsinhabern Michael Naumann, Julian Nida-Rümelin (SPD) und Christina Weiss (parteilos). Bernd Neumann, amtierender Staatsminister für Kultur, hat für Ende Oktober zu einer „Geburtstagsfeier“ eingeladen. „In meinen zwei Amtsjahren ist das Gleisbett für eine dauerhafte Bundeskulturpolitik gelegt worden, das kann ich ohne Arroganz heute sagen“, sagte Michael Naumann dpa. Inzwischen sei das Amt nicht mehr wegzudenken und habe mit Neumann auch ein neues politisches Gewicht gewonnen. „Neumann ist ja auch anders als ich ein Berufspolitiker wie er im Buche steht, der eigene kulturpolitische Akzente setzt und sie auch durchsetzen kann, das finde ich toll.“

Der kanadische Regisseur Atom Egoyan hat am Samstag auf dem Filmfest Hamburg den undotierten Douglas-Sirk-Preis erhalten. Faszinierend an Egoyans Filmen (zum Beispiel: „Ararat“, „Wahre Lügen“ und „Das süße Jenseits“) sei, „dass sie nicht immer der Logik folgen, mit Sprüngen, mit großen Brüchen. Dadurch sind sie nicht immer leichter, aber dafür umso reflektierter“, sagte Filmfestchef Albert Wiederspiel bei der Verleihung. Die Laudatio auf Egoyan hielt Filmemacher Wim Wenders, der die Arbeit seines Kollegen seit mehr als 20 Jahren schätzt. Filmfestchef Wiederspiel hob die Parallelen zwischen Egoyan und dem Namensgeber des Preises, Sirk, hervor: „Beide haben sich viel mit Trauer, mit der Verarbeitung von Trauer und sogar mit der Erfindung von Trauer befasst.“ Egoyan wurde 1960 in Kairo als Sohn armenischer Eltern geboren und wuchs in Kanada auf. In oft puzzleartigen Filmen erzählt er vom Einfluss von Technologie, Gewalt und Medien auf das Leben.