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Nobelpreis für Literatur: Am Donnerstag wird der diesjährige Träger des Nobelpreises für Literatur in Stockholm bekanntgegeben. Der begehrteste Autorenpreis der Welt ist mit einer Million Euro dotiert. Als aussichtsreiche Anwärter gelten Claudio Magris (69) aus Italien, der syrisch-libanesische Lyriker Adonis (78), der US-Romancier Thomas Pynchon (71) und die Kanadierin Margaret Atwood (68). Aufsehen erregt hat in dieser Woche der schwedische Jury-Sprecher Horace Engdahl mit seinen oberflächlichen und abwertenden Äußerungen zur US-Literatur.

Geschwister-Scholl-Preis für Grossmann: Der israelische Schriftsteller und Journalist David Grossman erhält den Geschwister-Scholl-Preis 2008. Den Preis vergeben der Landesverband Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels sowie die Stadt München. Der 54-Jährige bekommt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seinen Band „Die Kraft zur Korrektur“ (2008) und sein Gesamtwerk, das in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden ist. Letztes Jahr ging der Preis posthum an die 2006 in Russland ermordete Journalistin Anna Politkowskaja.

Ricarda-Huch-Preis für Hanna Krall: Die polnische Schriftstellerin und Reporterin Hanna Krall ist am Freitag mit dem Ricarda-Huch-Preis der Stadt Darmstadt ausgezeichnet worden. Die 1937 in Warschau geborene Autorin erhält die mit 10.250 Euro dotierte Ehrung, weil sie den polnischen Juden „in einer luziden, nie sentimentalen Sprache“ ihre Geschichte zurückgebe, so die Jury. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der den Zweiten Weltkrieg genauso wie Krall in Warschau überlebte, sagte in seiner Laudatio: „Wenn ich die Bücher von Hanna Krall lese, dann lese ich eigentlich Darstellungen meines Lebens, meiner Erlebnisse.“ Das Außerordentliche in ihren Büchern sei die Sachlichkeit: „Das, was geschrieben ist, ist zum großen Teil nicht glaubwürdig, man kann es sich gar nicht vorstellen. Es stimmt leider alles.“ Die Auszeichnung wird seit 1978 in Erinnerung an die deutsche Dichterin Ricarda Huch alle drei Jahre an Personen vergeben, die „unabhängigem Denken und mutigem Handeln“ sowie „Humanität und Völkerverständigung“ verpflichtet seien. Zu den Preisträgern zählen Alexander Kluge und Orhan Pamuk.