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Übersetzerpreis an Deshusses: Den mit 25.000 Euro dotierten Übersetzerpreis der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen hat am Freitag der Franzose Pierre Deshusses erhalten. Der 1952 in Lyon geborene Germanist und Literaturkritiker wurde für seine mehr als 50 Übersetzungen deutschsprachiger Autoren von Goethe und Heine bis zu Kleist und Kluge geehrt. Die damit bereits für 2009 verliehene Ehrung gilt als einer der höchstdotierten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum und als bedeutendste Auszeichnung für Übersetzer. Insbesondere wurde Deshusses für seine Übertragung von Hugo von Hofmannsthals Erzählungen „Die Wege und die Begegnungen“ ins Französische geehrt. Der auch als Kritiker für die französische Tageszeitung Le Monde tätige Germanist zählt nach Angaben des Übersetzerkollegiums zu den bedeutendsten Vermittlern der deutschsprachigen Literatur in Frankreich.

Ende der DDR ökonomisch bedingt: Das Ende der Deutschen Demokratischen Republik war nach Ansicht von Geisteswissenschaftlern durch ökonomische Umstände schon Mitte der 1980er Jahre weitgehend programmiert gewesen. Bei einer Debatte zum Abschluss des 47. Deutschen Historikertags in Dresden schilderten Wissenschaftler am Freitag detailliert den zunehmenden Substanzverlust der Wirtschaft im Osten. Zwar seien die Auslandsschulden der DDR von rund acht Milliarden US-Dollar 1989 noch beherrschbar gewesen. Allerdings habe es keine Chance gegeben, dieses Problem bei mangelnder Konkurrenzfähigkeit von DDR-Produkten auf dem Weltmarkt zu lösen. Die Bevölkerung habe auf die Verschlechterung der Verhältnisse schließlich wie bekannt mit einer Massenflucht reagiert und so das Ende der DDR eingeleitet.