unterm strich
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Die Auftragslage der deutschen Filmbranche verschlechtert sich. Eine Befragung durch die Allianz deutscher Film- und Fernsehproduzenten hat ergeben, dass 30 Prozent der befragten Unternehmen schon jetzt Auftragsstornierungen für 2010 hinnehmen müssen. Üblich seien nur zehn bis 15 Prozent im Jahr. Jedes fünfte Unternehmen baue 2009 Arbeitsplätze ab. Große Sorgen bereitet den Produzenten auch der Streit um die Kinoabgabe für die Filmförderungsanstalt FFA, der jetzt bis zum Bundesverfassungsgericht geht. Die Kinobetreiber waren vor Gericht gezogen, weil sie sich im Vergleich zu anderen Zahlern benachteiligt fühlen. Durch die Unsicherheit bei der Fördervergabe sind laut Produzentenallianz 31 Kinofilmprojekte gefährdet. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) warnte die Kinobetreiber davor, sich selbst zu schaden: „Wir wollen Filme fürs Kino fördern, und ausgerechnet die Kinos machen Schwierigkeiten.“ Genauer gesagt seien es die großen Ketten, deren Liebe zum deutschen Film sich in Grenzen halte. Nur auf amerikanische Blockbuster zu setzen, sei angesichts des steigenden Marktanteils des deutschen Films zu kurzsichtig. In der Berliner Morgenpost kündigte er an, er warte nun auf die Begründung des Urteils und wolle dann prüfen, inwieweit mit einer Novellierung des Gesetzes eine „Gleichbehandlung“ hergestellt werden könne.