Betr.: kinotaz nord

A

About Paul Deutschland 2007, R: Susanne A. Homann / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Wüste lebt“ - warum? Wegen Paul. Der Film porträtiert das turbulente Leben und Werk des heute über 80-jährigen amerikanischen Regisseurs, Kameramanns und Filmpioniers N. Paul Kenworthy jr., der u.a. 1952 den Oscar-prämierten Disney-Klassiker „Die Wüste lebt“ drehte und die von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles 1977 ausgezeichnete Snorkel-Kamera konstruierte. Der Film dokumentiert sowohl die Persönlichkeit Kenworthys als auch seine herausragende künstlerische Bedeutung für die Kameraarbeit beim Film.“ (Metropolis) HH

Atlantic City USA/Kanada/Frankreich 1979, R: Louis Malle, D: Burt Lancaster, Susan Sarandon

„Atlantic City, ein früher mondänes und inzwischen heruntergekommenes Seebad an der Ostküste der USA, wird zum Schnittpunkt von Träumen und Illusionen. Der Zufall verhilft einem alt gewordenen Möchtegern-Gangster zum Einstieg ins Heroingeschäft und zu einer kurzen Liebesepisode mit seiner jungen Nachbarin, die ihm sein schnellverdientes Geld wieder abnimmt. Von leiser Ironie durchzogene präzise Beschreibung des Lebens kleiner Leute in den USA; eine amerikanische Impression des französischen Regisseurs Louis Malle, der die Mythen des alten Genrekinos mit der modernen Plastik- und Vermarktungskultur konfrontiert.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

B

Back to Africa Österreich/Deutschland 2008, R: Othmar Schmiderer

„Singend und tanzend beschwören sie die Magie des schwarzen Kontinents und zaubern in der Zirkusshow ,Afrika! Afrika!‘ von André Heller ein ,Paradies der Lebensfreude‘ auf die Bühne: Fünf der Artisten begleitet Othmar Schmiderer ein Jahr lang, wobei die Besuche in der Heimat im emotionalen Zentrum stehen. Endlich ein echter Dokumentarfilm, möchte man jubeln: ohne betuliche Off-Kommentare und vordergründige TV-Dramaturgie. Dafür mit Mut zur Langsamkeit und einer Nähe zu den Menschen, die den Zuschauer mitnimmt in das bi-kontinentale Leben der Künstler.“ (Cinema) HB

Bedingungslos Dänemark 2007, R: Ole Bornedal, D: Rebecka Hemse, Anders W. Berthelsen

„„Bedingungslos“ zeigt das Drama des biederen Familienvaters Jonas, von Beruf Polizeifotograf in Kopenhagen, der sich unglücklich verliebt: ausgerechnet in die schöne Julia, die bei einem von ihm mitverursachten Autounfall ihr Gedächtnis verloren hat. An Julias Krankenbett trifft Jonas deren Eltern, die ihn für den Freund ihrer Tochter halten. Jonas klärt den Irrtum nicht gleich auf, beginnt ein Doppelleben - und löst eine verhängnisvolle Kettenreaktion aus. Der elegante Thriller des dänischen Regisseurs Ole Bornedal (“Nightwatch“) variiert effektvoll Genre-Versatzstücke des Film noir - bis zum Schluss hoch spannend.“ (Der Spiegel) HH

Belle de Jour Frankreich/Italien 1966, R: Luis Bunuel, D: Catherine Deneuve, Michel Piccoli

„Eine unter erotischen und masochistischen Zwangsvorstellungen leidende, scheinbar glücklich verheiratete Frau aus großbürgerlichem Milieu verdingt sich stundenweise in einem Edelbordell. Ein an ihr heftig interessierter Gangster folgt ihr nach Hause, schießt eifersüchtig auf ihren Ehemann, der, dadurch erblindet und gelähmt, von ihr liebevoll gepflegt wird. Hochartifizielles Gebilde von übergangslos vermischten Elementen aus Realität und Vorstellung, dessen traumatische Dimension durch surreale Bildmomente verstärkt wird. Insgesamt als ein weiterer Versuch Bunuels über den pathologischen Befund von bürgerlicher Gesellschaft, Liebe und Ehe anzusehen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Beverly Hills Chihuahua USA 2008, R: Raja Gosnell, D: Jamie Lee Curtis, Piper Perabo

„Eine verwöhnte Chihuahua-Hündin aus Beverly Hills verschlägt es nach Mexiko, wo sie es mit allerlei Schwierigkeiten aufnehmen muss, aber während ihrer Abenteuer auch neue Freunde findet. Eine geschwätzige, lieblos entwickelte Hunde-Komödie, die weder Charme noch Herz entfaltet, sondern durch ihre Vorhersehbarkeit und Klischeehaftigkeit verärgert.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

The Big Lebowski USA 1998, R: Joel Coen, D: Jeff Bridges, John Goodman

Oblomov trifft Marlowe und man muss schon die irrwitzige Fantasie der Coen-Brothers haben, um den größten Faulpelz der Literaturgeschichte mit Raymond Chandlers gebrochen romantischen Privatdetektiv in einer Figur zu vereinen. Jeff Lebowski ist „der trägste Mensch von Los Angeles“: Der ewige Hippie schlürft ständig bekifft und in Boxershorts durch den Film. Ausgerechnet dieser Antiheld wird nun in eine äußerst komplizierte Entführungsgeschichte verwickelt, bei der die Konventionen des Detektivfilms mit schönstem Übermut ad absurdum geführt werden. (hip) HH

Bis später, Max! – Die Liebe kommt, die Liebe geht Deutschland 2009, R: Jan Schütte, D: Otto Tausig, Barbara Hershey

„Auf einer Lesereise durch die USA gerät der 80-jährige Autor Max Kohn in diverse amouröse Abenteuer, wobei die Grenzen zwischen literarischer Erfindung und tatsächlichen Ereignissen auf kunstvolle Weise verschwimmen. Jan Schüttes liebenswert kauziger Film, der auf drei Kurzgeschichten des Nobelpreisträgers Isaac B. Singer basiert und tief in der jüdischen Kultur Amerikas verwurzelt ist, erinnert in seinen besten Momenten an die augenzwinkernden Pointen eines Woody Allen.“ (Cinema) HH

C

Cadillac Records USA 2008, R: Darnell Martin, D: Adrien Brody, Jeffrey Wright

„Die Jahre 1941 bis 1969 umspannt Darnell Martins dritter Kinofilm, der neben den Lebensmarkierungen seiner Legenden auch wichtige Entwicklungen in der Musik- und Gesellschaftsgeschichte der USA thematisiert. Verkürzungen sind so unvermeidbar, Freiheiten in der biografischen Nacherzählung auch. Trotzdem ist „Cadillac Records“ als Einführung in die Zeit sehens- und hörenswert. Packend wie die Musik sind auch die Darsteller, besonders Jeffrey Wright als Muddy Waters, Eamonn Walker als Howlin‘ Wolf und Beyoncé als Blues-Sängerin Etta James.“ (Blickpunkt:Film) H, HH, KI

C‘est la vie - So sind wir, so ist das Leben Frankreich 2008, R: Rémi Bezançon, D: Jacques Gamblin, Zabou Breitman

„Die Duvals, eine französische Familie, steht im Mittelpunkt dieses atmosphärischen Porträts: Zwischen 1988 und 2000 erlebt jedes ihrer Mitglieder einen Tag, der von herausragender Bedeutung ist und an dem sich sein Leben grundlegend ändert. Stimmig wird dabei beleuchtet, wie der diffizile Mikrokosmos „Familie“ funktioniert. wobei insbesondere die Eltern-Kind-Beziehung thematisiert wird, das Nebeneinanderleben, ohne sich zu verstehen oder sich alles zu sagen. Alltägliche Geschichten von Glücksmomenten und tragischen Ereignissen verdichten sich dabei zu einem atmosphärischen Porträt mit vielen humorvollen Passagen und brillanten Dialogen.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, KI

Chaostage - We are Punks! Deutschland 2008, R: Tarek Ehlail, Matthias Lange, D: Stipe Erceg, Ralf Richter

„“Chaostage - We are Punks!“ erzählt die beinahe wahre Geschichte der berüchtigten Chaostage von Hannover und widmet sich der Frage, wie es zu den Chaostagen kommen konnte. Wobei die Erklärung, die Tarek Ehlail und Matthias Lange geben, die wahrscheinlich verrückteste ist. Um es kurz zu machen: „Chaostage - We are Punks!“ ist kein guter Film - zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Und will es vermutlich auch nicht sein. Getreu der Punkdevise des Do it yourself, die den Dilettantismus zum Wirkprinzip erhob, sucht - und findet - der nobel besetzte Film den Trash und wird so seine Zielgruppe sicherlich erreichen.“ (kino-zeit) HH

Crank 2: High Voltage USA 2009, R: Mark Neveldine, Brian Taylor, D: Jason Statham, Amy Smart

„In der Forstsetzung des Turbo-Reißers von 2006 setzt sich Jason Statham unter Dauerstrom. Nachdem er am Ende von Teil 1 aus einem Helikopter gestürzt und unsanft auf dem Asphalt aufgeschlagen ist, wird Profikiller Chev (Jason Statham) von den chinesischen Triaden entführt und in einer verranzten OP seines Herzens beraubt. Stattdessen bekommt er eine künstliche Pumpe eingesetzt, die allerdings regelmäßig Starkstrom zum Schlagen braucht. Für den Adrenalinjunkie kein Problem. Schließlich sind die Straßen von Los Angeles voll von Strommasten, Elektroschockern und Überbrückungskabeln. Wer angesichts dieser anarchischen Zustände eine ausgefeilte Story, Logik oder schauspielerische Glanzleistungen erwartet, sollte lieber einen Kardiologen aufsuchen. Mit Herzrhythmusstörungen ist nicht zu spaßen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

D

Daratt Tschad/Frankreich/Belgien/Österreich 2006, R: Mahamat-Saleh Haroun, D: Ali Barkai, Youssouf Djaoro /Originalfassung mit Untertiteln

„Nach der Generalamnestie für Kriegsverbrecher im Tschad erhält ein Teenager vom Großvater eine Pistole, um den Tod seines Vaters zu rächen. Es gelingt dem jungen Mann, den Mörder zu finden und sich als Lehrling in dessen wirtschaftlich bedrohte Bäckerei einzu?schleusen. Je besser er den Mann kennenlernt, umso schwerer wird ihm die Durchführung seiner Selbstjustiz. Stilistisch konzentrierte, ganz von der Präsenz der Figuren getragene Tragödie, die die Notwendigkeit von Vergebung und Versöhnung nicht nur in dem vom Bürgerkrieg erschütterten afrikanischen Land aufzeigt.“ (filmdienst) HB

Dogville Dänemark/Frankreich/Schweden/Norwegen/Deutschland/Niederlande 2003, R: Lars von Trier, D: Nicole Kidman, Lauren Bacall / Originalfassung mit Untertiteln

„Lars von Trier zelebriert wieder am Leiden einer Frau sein obsessives Leitmotiv: die Passionsgeschichte der Guten unter den Menschen. Eine minimalistische Parabel, die auf einem nur angedeuteten Studioset wie das Protokoll einer Theaterprobe angelegt ist, aufgelöst in schwebend-intensive Kamerabewegungen. Erzählt wird der scheiternde Versuch einer mysteriösen, in einem fiktiven amerikanischen Nest gestrandeten Lady, in die Gemeinschaft gottesfürchtiger und berechnender Kleinstädter aufgenommen zu werden. Ein faszinierender Diskurs über Macht und Rache.“ (tip) HH

Dorfpunks Deutschland 2008, R: Lars Jessen, D: Cecil von Renner, Ole Fischer

„Wie war es damals, Punk im Dorf zu sein? Die Verfilmung von Rocko Schamonis gleichnamigem Roman konzenriert sich auf die Initiationsriten einer Punk-Gang aus Schleswig-Holstein: Saufen, Prügeln, Provozieren, Schrammeln. Wenig überzeugend, Schamonis Sprachwitz geht dabei Baden.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Die drei ??? – Das verfluchte Schloss Deutschland 2009, R: Florian Baxmeyer, D: Chancellor Miller, Nick Price

„Mit dem Geheimnis des verfluchten Schlosses will Ober-Fragezeichen Justus Jonas das Rätsel um den mysteriösen Tod seiner Eltern lösen. Seine besserwisserische Art ist auch im zweiten Teil nervtötend, die Slapstick-Einlagen bleiben krampfhaft. Ein deutscher Kinderfilm, der auf Hollywood macht, es aber nicht schafft.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Duplicity - Gemeinsame Geheimsache USA 2009, R: Tony Gilroy, D: Julia Roberts, Clive Owen

„Mit dem Wirtschaftsthriller „Michael Clayton“ feierte Regisseur Tony Gilroy sein Regiedebüt. Sein zweites Werk, „Duplicity“, dreht sich erneut um die Machenschaften von kapitalistischen US-Konzernen und deren Verstrickungen. Mit doppelbödiger Handlung entpuppt sich der Film sowohl als Politthriller wie auch als spitzfindige Gaunerposse. In den Rollen der zwei intriganten Agenten erleben Clive Owen (“The International“) und Julia Roberts (“Der Krieg des Charlie Wilson“) eine Gratwanderung zwischen gemeinsamen Betrügereien und hintergründigem Kleinkrieg.“ ( Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

E

The Element of Crime Dänemark 1984, R: Lars von Trier, D: Michael Elpick, Esmond Knight / Originalfassung mit Untertiteln

„Von Triers Debütfilm, und dies merkt man auch. Alle Bremsen sind gelöst in diesem operativen Horrorthriller, gefilmt in Englisch und angesiedelt in einem surrealen, zerbombten und verregneten Hinterland von Nordeuropa, das ewig in schwefelig, gelbes Licht getaucht bleibt. Bogart trifft auf Borges wenn hier ein zerzauster Detektiv über den verrückten Berechnungen brütet, die ihn auf die Spur des diabolischen „Lotto Mörders“ führen sollen. Ein cinephiler Film, vollgestopft mit Einflüßen und filmischen Anspielungen, die zusammen mit der überbordenden Brillanz jeder einzelnen Einstellung manchmal eher ablenken als fesseln. Aber die absolute Sicherheit und Originalität macht dies zu einem Debüt, daß so verblüffend und spektakulär ist wie „Eraserhead“. (Time Out) HH

F

Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile USA 2009, R: Justin Lin, D: Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster

„Mit der vierten Ausgabe der Actionsaga um wahnwitzige Stunts mit hochgetunten Rennwagen schließt sich der Kreis zum ersten Film, die Beziehung zwischen dem Kriminellen und dem FBI-Mann rückt ins Zentrum zurück. Doch der alte Schwung ist irgendwie hin.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Fellinis Die Stimme des Mondes Italien 1990, R: Federico Fellini, D; Roberto Benigni, Paolo Vilagio

Von den Mondsüchtigen erzählt uns Federico Fellini in seinem letzten Film, von den verwirrten, hellsichtigen Wanderern der Nacht, die in Brunnen nach der Stimme des Mondes lauschen oder zwischen den Schenkeln der sexgierigen Ehefrau das Fliegen lernen. Zuletzt hat Fellini mit Roberto Benigni wieder einen Schauspieler gefunden, dessen Präsenz die vielen verschiedenen Partikel des Film wie eine Klammer zusamenhalten konnte. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Regisseur diesen extrovertierten Zappelphilipp in einen leisen, in sich gekehrten Träumer verwandelt hat. Benigni ist Fellinis alter ego Salvini - ein Optimist, der mit kindlich staunenden Augen durch seine Traumwelt schlafwandelt, dem Mond folgt und dabei ihrer Stimme, denn in Italien ist „La Luna“ weiblich. (hip) HH

Das Festmal im August Italien 2008, R: Gianni Di Gregorio, D: Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis

„Das Festmahl im August“ erzählt vom Besuch mehrerer alter Damen in einem Appartement in Rom, bei dem sich der Gastgeber immer mehr so fühlt, als wäre er gleichzeitig Portier, Koch und Zimmermädchen in einem Hotel Mama der ganz besonderen Art. Der notorisch klamme Mittfünfziger Gianni betreut über ein Wochenende gleich vier Mütter jenseits der 80, darunter seine eigene, die seines Vermieters und die seines Hausarztes. Mit großer Hingabe, bewundernswerter Geduld und vielen Gläsern Wein widmet er sich ihren Schrullen, bis er sie aus seinem Leben kaum noch wegdenken mag. Mit zärtlichem Witz feiert Regisseur und Hauptdarsteller Gianni Di Gregorio die Vitalität seiner betagten Heldinnen und macht aus dem Alter ein Fest, das nie zu Ende gehen sollte.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OL

Finale Deutschland 2006, R: Klaus Lemke, D: Saralisa Volm, Anneke Schwabe

„Lemkes WM-Sommer-Sittengemälde ist eine schmutzige kleine TV-Perle, die aus Lemkes ureigenem Regie-Prinzip entstand: Low-Budget, Laiendarsteller – und dann gucken, was passiert. Der Film, gedreht in Hamburg-St. Pauli während der Fußball-WM 2006, ist ein Kuriosum in vielerlei Hinsicht. Das fängt mit der Entstehungsgeschichte an: Lemke hatte ZDF-Fernsehspielchef Hans Janke die Wette angeboten, ihm für 50.000 Euro einen Spielfilm zu realisieren, und dieser hatte eingeschlagen. Beim Münchner Filmfest schließlich kam es zum Skandälchen: Dort protestierte Lemke nicht ohne Augenzwinker dagegen, dass sein Film als „pornografisch“ verunglimpft und deshalb ignoriert worden sei. Lemke selbst nennt seine 75-minütige Stimmungsstudie, die ohne Fußballszenen auskommt und letztlich 70.000 Euro gekostet hat, launig einen „Anti-Sönke-Wortmann-Film“.“ (Der Spiegel) HH

Forbidden Kingdom USA/VR China 2008, R: Rob Minkoff , D: Jackie Chan, Jet Li

„Mithilfe eines Zauberstabs reist Außenseiter Jason ins alte China, wo ihm der trinkfreudige Lu Yan (Jackie Chan) eine Legende erzählt: Jason sei der Einzige, der den bösen Jadekönig bezwingen könne. Nach einem Intensivtraining bricht der 14-Jährige mit Lu Yan (Jet Li), einem Mönch, und der Kriegerin Goldener Spatz zum Palast des Bösewichts auf. Kampf der Titanen? Von wegen. Jet Li und Jackie Chan lassen nur in einem einzigen ordentlich choreografierten, doch eher unspektakulären Fight die Fäuste fliegen. Der Rest ist solide Teenie-Unterhaltung ohne Überraschungen - dafür steht schon der Regisseur: Rob Minkoff drehte vorher Kinderfilme wie „Stuart Little“.“ (Cinema) HB, HH

Die Frau des Anarchisten Deutschland/Spanien 2008, R: Marie Noëlle, Peter Sehr, D: Juan Diego Botto, Nina Hoss

„Vor dem Hintergrund des spanischen Bürgerkriegs entwickelte Geschichte um eine Frau, deren innig geliebter Mann als Widerstandskämpfer gegen den Faschismus viele Jahre von ihr getrennt ist. Die Stringenz der Handlung leidet jedoch unter zu vielen Nebensträngen, wobei Überblendungen, die Schicksale und Schauplätze verbinden, Gleichzeitigkeit und gleiche Bedeutung vorgeben, ohne die Fülle der Fakten, Personen, Orte und Erzählperspektiven dramaturgisch sinnvoll einzubinden, sodass das eigentliche Thema, die unverbrüchliche Liebe, aus dem Fokus gerät.“ (filmdienst) H, HB, HH

G

Ghosted Deutschland/Taiwan 2009, R: Monika Treut, D: Inga Busch, Hu Ting-ting

„Eine kurze Liebe, ein ungeklärter Tod. Künstlerin Sophie fährt nach Taipeh, um ihrer verstorbenen Geliebten Ai-ling nachzuspüren. Bald wird Sophie von einer mysteriösen Journalistin umworben und mit dem Geisterglauben des alten Chinas konfrontiert. Subtil changiert „Ghosted“ zwischen Dokumentation und Mystery.“ (tip) HH

Gran Torino USA/Australien 2008, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Christopher Carley

„Ein alter ehemaliger Fließbandarbeiter lebt voller Vorurteile in einer Vorstadtsiedlung, die in der Hand eingewanderter Hmong-Asiaten ist. Belastet durch Erinnerungen an den Korea-Krieg, wird er mit einer örtlichen Gang konfrontiert und erntet die Dankbarkeit einer Hmong-Familie, wobei ihn sein Sinn für Integrität und Gerechtigkeit in einen Verteidiger der Wehrlosen verkehrt. Clint Eastwood lässt die bittere Geschichte weder im Porträt eines verbiesterten, sich selbst läuternden Mannes noch in einer emotionalen Rachegeschichte versanden, findet vielmehr zahlreiche Zwischentöne bis zur Selbstparodie, die sowohl die Hauptfigur als auch das soziale Umfeld zum Anfassen glaubhaft machen.“ (filmdienst) BHV, HB, KI

Günesi Gördüm - Ich sah die Sonne Türkei 2009, R: Mahsun Kirmizigül, D: Sarp Apak, Altan Erkekli

„Günesi Gördüm - Ich sah die Sonne“ erzählt die Geschichte der kurdischen Familie Altun. Wie 2,5 Millionen anderer Familien musste auch sie ihre Heimat im Südosten der Türkei verlassen. Einige Angehörige verschlug es nach Istanbul, andere zogen gar bis nach Norwegen. Der nunmehr 25 Jahre andauernde Krieg trennte die Familie aber nicht nur räumlich voneinander. Mahsun Kirmizigüls (“Beyaz Melek - Weißer Engel“) Drama lief in der Türkei trotz des heiklen Themas sehr erfolgreich. Der Film behandelt die militärische Auseinandersetzung zwischen den Kurden und den Türken im Osten der Türkei, die Flüchtlingssituation sowie die Folgen der Umsiedlung. Dabei versucht der Regisseur, keine Partei zu ergreifen, sondern das Thema neutral zu betrachten.“ (filmreporter.de) H, HB, HH, KI

H

Das Herz von Jenin Israel/Deutschland 2008, R: Leon Geller, Marcus Vetter

„2005 spendete der Palästinenser Ismael Khatib die Organe seines erschossenen zwölfjährigen Sohnes israelischen Kindern. Zwei Jahre später besuchte er diese Kinder. Bewegender Dokumentarfilm über eine schmerzhafte Reise. Zu klug für eine Heiligenlegende, und doch ein hoffnungsvoller Film.“ (tip) H

Die Herzogin USA 2008, R: Saul Dibb, D: Keira Knightley, Ralph Fiennes

„Saul Dibbs aufwändig gestaltetes Kostümdrama basiert auf Amanda Formans 1998 erschienener Bestseller-Biografie ‚Georgina, Duchess of Devonshire‘. Der Regisseur vermeidet Klischees und Kolportage, fühlt sich vielmehr der historischen Authentizität verpflichtet. Gyula Pados‘ wohlkomponierte Bilder funkeln erlesen, die Dialoge gleichen flinken Florettgefechten, während Rachel Portmans eleganter Score die Stimmungslagen der Herzogin treffend kommentiert. Als flamboyante, skandalumwitterte Titelheldin glänzt Keira Knightley.“ (Blickpunkt:Film) HH

Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch Deutschland/Österreich 2008, R: Stefan Ruzowitzky, D: Alina Freund, Sami Herzog

„Verfilmung der beliebten Knister-Bücher, in denen ein kleines Mädchen mit Hilfe eines Drachens und eines Zauberbuches den Kampf gegen einen finsteren Zauberer aufnimmt. Regisseur Stefan Ruzowitzky, der schon fast jedes Genre bedient hat (‚Die Siebtelbauern‘, ‚Anatomie‘, ‚Die Fälscher‘), erweist sich auch im Bereich Kinderfilm/Fantasy als äußerst sattelfest. Die Effekte werden wohl dosiert eingesetzt. Neben Alina Freund, die der Titelheldin nicht nur optisch verblüffend ähnlich sieht, sondern deren Charakter förmlich absorbiert, sorgen Komiker Michael Mittermeier als originelle Stimme des Drachen Hektor und Ingo Naujoks als Hieronymus für Witz, Tempo und Spannung.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI

Hilde Deutschland 2009, R: Kai Wessel, D: Heike Makatsch, Dan Stevens

„‚Hilde‘ beleuchtet die Zeitspanne zwischen 1943 und 1966 im Leben der Diva Hildegard Knef und zeigt die unterschiedlichen und wichtigsten Lebensstationen des Weltstars. Von Berlin über Hollywood, bis nach London und zurück nach Berlin, stets im Kontext des Zeitgeschehens, zeichnet Regisseur Kai Wessel (‚Die Flucht‘, ‚Martha Jellnek‘) ein authentisches Bild der Künstlerin. Schauspielerin Heike Makatsch überzeugt als ‚Hilde‘ und zeigt deren Allüren und Stärke, aber auch ihre Verletzlichkeit.“ (Blickpunkt:Film) H, HH

I

Il Divo Italien/Frankreich 2008, R: Paolo Sorrentino, D: Toni Servillo, Anna Bonaiuto

„Porträt des italienischen Politikers Giulio Andreotti, der zwischen 1972 und 1992 sieben Mal das Amt des Ministerpräsidenten innehatte, auch wenn er immer wieder in Verdacht geriet, Kontakte zum organisierten Verbrechen zu haben. Weniger an nachweisbaren Fakten orientiert, ist der klug komponierte Film eine von Abneigung wie auch Faszination geprägte Studie über einen Machtmenschen, wobei es ihm mehr um die Kritik an einem desolaten politischen System geht. Dabei schließt er ebenso an die Tradition des italienischen Polit-Thrillers wie an Shakespeares Königsdramen an.“ (filmdienst) HH, HL

J

Die Jagd zum magischen Berg USA 2009, R: Andy Fickman, D: Dwayne Johnson, AnnaSophia Robb

„Ein Taxifahrer wird in Las Vegas zum Held wider Willen, als er mit einem Alien-Zwillingspaar nicht nur die Erde, sondern auch noch deren Heimatplaneten retten soll. Die lausig zusammengeschusterte Story mit oberflächlicher Öko-Message ist aber kaum mehr als eine Ausrede für Action mit Dwayne „The Rock“.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

John Rabe Deutschland/Frankreich/VR China 2009, R: Florian Gallenberger, D: Ulrich Tukur, Daniel Brühl

„Die authentische Geschichte des Hamburger Kaufmanns John Rabe (1882-1950), der als deutscher Firmenrepräsentant in China im Dezember 1937 mit anderen Ausländern in Nanking eine Sicherheitszone einrichtete und während des japanisch-chinesischen Kriegs einen Großteil der Zivilbevölkerung schützte. Aufwändig inszeniertes, gut gespieltes Biopic als überlebensgroße Geschichte und packendes Epos, das Rabe freilich als ungebrochenen, eindimensionalen Helden zeichnet. Eine melodramatische Liebesgeschichte soll abseits des politischen Hintergrunds Gefühle hervorrufen, erweist sich aber als unnötige Konzession ans Unterhaltungskino.“ (filmdienst) BHV, H, HB, HH, HL

K

Der Kaufhaus Cop USA 2009, R: Steve Carr, D: Kevin James, Jayma Mays

„Als alleinerziehender, gutmütiger Einkaufszentrums-Securitymann darf sich US-Adipositaskönig Kevin ‚King of Queens‘ James an mageren Fettwitzen abarbeiten und während eines Mall-Überfall lebensverändernd über sich hinauswachsen. Eine überraschungsfreie formelhafte Komödie mit Anflügen von Drolligkeit.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Knowing USA 2008, R: Alex Proyas, D: Nicolas Cage, Rose Byrne

„Aufregend visualisierter Sci-Fi-Thriller um einen Zahlencode, der viele Katastrophen und dabei vielleicht auch die größte voraussagt. Alex Proyas, Spezialist für fantastisches Kino (‚I, Robot‘), inszeniert einen Sci-Fi-Thriller mit großen Stärken in der Form und einigen Schwächen im Inhalt. Aus einer cleveren Grundidee wird ein unheimliches Mysterium mit einem großen Versprechen entwickelt, das die Enträtselung nicht ganz einlösen kann. Auch einige schreckende Jump-Cuts hat dieser verblüffend plastisch fotografierte, bis zum Ende aufregende Film nicht nötig, der in Spannungs- und Zerstörungssequenzen seine visuellen und atmosphärischen Qualitäten ausspielt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

L

Der letzte Applaus : Ein Leben für den TangoDeutschland/Argentinien 2008, R: German Kral / Originalfassung mit Untertiteln

„“Der letzte Applaus“ erzählt die bewegende Geschichte einer vergessenen Gruppe von gealterten Tangosängern aus Buenos Aires, die jahrelang in einer der berühmtesten Tangobars der Stadt aufgetreten sind, der „Bar El Chino“. Der Film begleitet das Leben dieser vergessenen Tangosänger von 1999 bis heute. Er zeigt ihren Kampf, sich während der größten Wirtschaftskrise Argentiniens ihr tägliches Brot zu verdienen, und die Sehnsucht nach ihrem größten Traum: noch einmal vor ihrem Publikum zu singen und ihren Applaus zu hören, vielleicht zum letzten Mal in ihrem Leben.“ (Kommunalkino Hannover) H

Liebe auf den zweiten Blick USA 2008, R: Joel Hopkins, D: Dustin Hoffman, Emma Thompson

„Zwischen Witz und Ernst, zwischen Herz und Verstand pendelt die konventionelle, aber anrührende Romantic Comedy für Best Ager, die der britische Regisseur und Drehbuchautor Joel Hopkins ganz auf seine beiden Protagonisten zugeschnitten hat. Zum zweiten Mal nach ‚Schräger als Fiktion‘ arbeiten Emma Thompson und Dustin Hoffman hier zusammen, treiben sich gegenseitig zu Bestleistungen und sind sichtlich mit Spaß bei der Sache. Ein geistreicher, gut geschriebener und umgesetzter slowburner in Sachen Herzschmerz.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL

M

Männersache Deutschland 2009, R: Gernot Roll, D: Mario Barth, Dieter Tappert

„Die klischeehaften Anekdoten in dem Film scheinen wie aus den Bühnenauftritten von Mario Barth recycelt: Männer pupsen und trinken bis zum Umfallen Alkohol, Frauen plappern und überlassen dem Begleiter stets die Rechnung. Und das Fremdwort Diarrhöe wird mit Diagnostik verwechselt. ‚Männersache‘ ist eine harmlose deutsche Komödie mit Berlin-Kolorit. Wahrscheinlich bliebe der Streifen mit seinem wenig originellen Drehbuch an der Kinokasse eher unbeachtet, wenn nicht Mario Barth mit von der Partie wäre.“ (Mainpost) H, HB, HH, HL, KI, OL

Marley & Ich USA 2008 R: David Frankel, D: Owen Wilson, Jennifer Aniston

„‚Marley & Ich‘ hat gleich drei blonde Stars zu bieten: einen Labrador sowie Jennifer Aniston und Owen Wilson. Die Schauwerte stimmen also; inhaltlich ist das Werk so komplex wie ein Hundefutter-Werbespot, allerdings deutlich länger (115 Minuten). Aniston und Wilson spielen ein Journalistenpaar in Florida, Hund Marley dient als Ersatzkind, das sich allen halbherzigen Erziehungsversuchen fröhlich widersetzt. Regelmäßig demoliert das sabbernde Monster die Wohnung und frisst auch schon mal eine teure Halskette oder den Anrufbeantworter. Das Chaos steigert sich noch, als die Familie wächst. Die rührselige Komödie von Regisseur David Frankel (‚Der Teufel trägt Prada‘) wirkt wie ein Märchen aus einer anderen Zeit: Floridas Wirtschaft boomt, Journalisten werden mit Gehaltsverdopplungen belohnt, Mutti bleibt brav zu Hause, und obwohl im Film 13 Jahre vergehen, altern die beiden menschlichen Hauptdarsteller überhaupt nicht. Wau!“ (Der Spiegel) HB

Milk USA 2008, R: Gus Van Sant, D: Sean Penn, Emile Hirsch

„Spielfilm über das Leben und die politische Karriere von Harvey Milk, der in den 1970er-Jahren zum ersten offen bekennenden homosexuellen Stadtverordneten der USA wurde, wenige Jahre später aber einem Attentat zum Opfer fiel. Das geschickt mit den Zeitebenen spielende Bio-Pic über eine charismatische Persönlichkeit, die den Idealismus der Gay-Rights-Bewegung mit politischem Pragmatismus verband. Durch den wechselseitigen Bezug von Privatem und Politischem entsteht nicht nur ein eindrucksvolles Zeitbild, sondern auch ein überzeugendes Porträt, das Milk nicht auf ein Podest hebt, ihm und anderen mutigen Aktivisten der 1970er-Jahre aber ein würdiges Denkmal setzt.“ (filmdienst) HB, HH, KI

Monsters vs. Aliens USA 2009, R: Rob Letterman, Conrad Vernon

„‚Monsters vs. Aliens‘ ist die Zukunft des Kinos – jedenfalls wenn man dem Dreamworks-Studio glaubt, das große Hoffnungen auf das 3-D-Verfahren setzt, mit dem dieser Animationsfilm hergestellt wurde. Doch das Ergebnis enttäuscht. Die Geschichte um ein paar Monster, die von den Menschen in Labors gehalten werden und eines Tages gegen Außerirdische in den Kampf ziehen, ist weniger phantasievoll als etwa die ‚Shrek‘-Filme. Zwar machen die 3-D-Effekte Spaß und sind dezent eingesetzt, doch leider gehen dem Drehbuch, an dem auch die Regisseure Rob Letterman und Conrad Vernon mitgearbeitet haben, nach der Hälfte des Films die Ideen aus. 3-D hilft wenig, wenn Figuren und Story flach sind.“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

Morgen, ihr Luschen! Der Ausbilder-Schmidt-Film Deutschland 2009, R: Mike Eschmann, D: Holger Müller, Axel Stein

„Die Radiocomedy-Figur Ausbilder Schmidt, ein unerträglicher Brüllaffe von der Bundeswehr, kommt mit illustrer Verstärkung ins Kino. Laute Militärklamotte, in der jeder potentielle Gag, jeder Hauch von Satire brutal zusammengebellt wird.“ (tip) HB, HH

O

Ob ihr wollt oder nicht! Deutschland/Niederlande 2008, R: Ben Verbong , D: Katharina Marie Schubert, Julia-Maria Köhler

„Laura ist zum Sterben nach Hause gekommen. Zum Entsetzen ihrer Eltern hat die krebskranke Frau ihren Mann, dessen Mitleid sie nicht länger ertragen konnte, verlassen und die Chemotherapie abgebrochen. Weil sich ihre Tochter im ehemaligen Kinderzimmer eingeschlossen hat, rufen die besorgten Eltern Lauras Geschwister zu Hilfe. “Ob ihr wollt oder nicht!“ handelt von familiären Konflikten und enttäuschten Träumen, von Abschied, Trauer und Tod - und ist dennoch alles andere als deprimierend. Regisseur Ben Verbong (“Herr Bello“) gelingt es, selbst einem so ernsten Thema wie Sterbehilfe amüsante Aspekte abzugewinnen. Sein Film ist in manchen Momenten so trivial und unperfekt wie das Leben selbst - und zeigt dabei auf erstaunlich heitere Weise, was es heißt, human zu sterben. (Cinema) H, HB, HH, HL

1, 2, 3 Whiteout - the End of the Light Age Frankreich/USA 2007, R: James June Schneider, D: Karin Adrover, Lou Castel / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„In einer hell erleuchteten Zukunftswelt versucht eine junge, arbeitslose Frau sich neu zu orientieren. In ihrer Ziellosigkeit verbringt sie ihre Zeit in einer Videospielhalle. Dort arbeitet in einem Hinterzimmer ein Forscher daran künstliches Licht zu eliminieren um die Nacht wieder zur Nacht zu machen. Eine eigentümlich, gestrige Ästhetik bestimmt in diesem Film das Bild von Zukunft. Grobkörniges Filmmaterial, bizarre Sets, Found Footage und Soundscapes schaffen eine intensive Form von filmischer Realität in der zwei Menschen nach Dunkelheit suchen. Schon auf mehreren Internationalen Festivals vertreten gewesen, ist dieses „tone poem for darkness“ (Leeds international Film Festival) nun auch zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.“ (b-movie) HH

P

Phantomschmerz Deutschland 2008, R: Matthias Emcke, D: Til Schweiger, Jana Pallaske

„Anfang Juni beginnt der Großschauspieler Til Schweiger, 45, mit seiner Tätigkeit als Juror für die neue RTL-Castingshow „Mission Hollywood“, in der Nachwuchskräfte für eine US-Produktion rekrutiert werden. Den Kandidatinnen sei zur Vorbereitung „Phantomschmerz“ empfohlen, der neue Film mit Schweiger in der Hauptrolle. Denn das Werk beweist wieder einmal, dass Erfolg nur bedingt von schauspielerischen Leistungen abhängt. Viel wichtiger ist das Talent, eine Rolle dem eigenen Image anzupassen. Also gibt Schweiger auch diesmal wieder den charmanten Taugenichts und Frauenhelden, hier in Gestalt eines Rennradfahrers, der bei einem Unfall sein linkes Bein verliert, aber nach sehr zähem Kampf seinen Optimismus zurückgewinnt. Anders als in Schweiger-Filmen üblich, duldet der Star diesmal an seiner Seite sogar eine reife Frau: Seine Filmpartnerin Jana Pallaske wird demnächst 30 Jahre alt.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, KI

Prinzessin Lillifee Deutschland 2009, R: Alan Simpson, Ansgar Niebuhr

„Nachdem die Bücher von Monika Finsterbusch um Prinzessin Lillifee und ihre Freunde die Mädchenherzen im Sturm erobert haben, erscheint jetzt der gleichnamige Film, jedoch mit einer ganz neuen Geschichte. Als animierter Zeichentrickfilm in klassischer Manier wird er der Bilderbuchaufmachung mit seinen Rosa- und Glitzereffekten gerecht. Ebenso nah an der Buchvorlage ist die Figur Lillifee in ihrem vielschichtigen Charakter gezeichnet: Es geht nicht nur um eine oberflächliche Welt, sondern auch um Ärger, Verzweiflung und Selbstbewusstsein.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt Frankreich 2008, R: Jean-Francois Richet, D: Vincent Cassel, Gérard Depardieu

„Jacques Mesrine war einer der berühmtesten französischen Gangster. Nach diversen Banküberfällen und spektakulären Gefängnisausbrüchen wurde der „Mann mit den tausend Gesichtern“ im November 1979 auf einer belebten Pariser Kreuzung von der Polizei förmlich hingerichtet. Weil das bewegte Leben des legendären Gangsters in herkömm-licher Spielfilmlänge kaum abzuhandeln war, machte Regisseur Jean-François Richet einen Zweiteiler daraus. Und was für einen! „Public Enemy No. 1“ bietet knallhartes, episches Gangsterkino. Beide Filme basieren auf Mesrines Autobiografie „Der Todestrieb“, die er 1977 im Gefängnis schrieb. So aufwühlend und provokant wie das Buch ist auch die insgesamt vierstündige Verfilmung. Richet schreckt vor Szenen äußerster Brutalität nicht zurück, zeichnet Mesrine aber auch als anarchistischen Hasardeur, der die revolutionären Ideale der 1968er-Protestbewegung nur etwas anders auslegt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

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Rachels Hochzeit USA 2008, R: Jonathan Demme, D: Anne Hathaway, Rosemarie Dewitt

„Ein dreitägiges Hochzeitsfest wird zum Offenbarungsort existenzieller Abgründe, verdrängter Traumata und familiärer Konflikte. Demme knüpft an die experimentelle Frische seines Frühwerks an, und erinnert zugleich, stilistisch wie thematisch, an Dogma-Filme wie ‚Das Fest‘. Giftig, warmherzig, bitter, hippiesk.“ (tip) BHV, HH, KI

Radio Rock Revolution Großbritannien 2009, R: Richard Curtis, D: Philip Seymour Hoffman, Bill Nighy

Dies ist einmal eine andere Art von Piratenfilm. Hier werden jene Piratensender besungen, die in den späten sechziger Jahren in guter britischer Tradition das Meer eroberten und für die meist jungen Hörer den ganzen Tag über jene Pop- und Rockmusik spielten, die die steife Tante BBC immer noch verpönte, obwohl sie längst zum britischen Exportartikel Nummer Eins geworden war. Regisseur Richard Curtis fächert seine Episoden zwar ein wenig zu breit, so dass sein Boot mit wenig dramaturgischer Strömung kreuzt, aber dafür bietet er einen grandiosen und oft sehr komischen Querschnitt der Moden, Lebensstile und Attitüden jener Jahre, in denen die wahre, hochkapitalistische Kulturrevolution stattfand. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Rio Reiser - Lass uns ‚n Wunder seinDeutschland 2008, R: Stefan Paul

„Mit seiner Doku „Lass uns‘n Wunder sein“ machte sich der Tübinger Filmverleihbetreiber und Regisseur Stefan Paul auf eine Suche nach Rio Reiser, einstmals ja das pochende Herz der Berliner Frontstadtkapelle Ton Steine Scherben, und neben den üblichen Verdächtigen wie Claudia Roth, zwischendurch mal Scherben-Managerin, und eher ferner liegenden Musikerkollegen wie Udo Lindenberg brachte Paul dabei mit R. P. S Lanrue auch Reisers alten Scherben-Kumpel und Alter Ego zum Reden, der sich sonst bei solchen Filmprojekten eher zurückhält.“ (taz) H, HH

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Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin USA 2009, R: P. J. Hogan, D: Isla Fisher, Hugh Dancy

„Es gibt Leute, für die der Kauf schöner Kleidung eine Art Hobby ist. Für Rebecca Bloomwood hingegen ist Shopping ein Muss. Deshalb hat sie neben Bergen von Kleidern auch Berge unbezahlter Rechnungen. Und auf denen sitzt sie erstmal fest - denn ihren Job ist sie auch gerade losgeworden. Aus den sieben Bergen dieses Schlamassels befreit sie aber schon bald ein gut aussehender Märchenprinz. Knallbuntes Modefest in the City ohne Sex – so bleibt‘s Walt-Disney – und kindgerecht. Dazu passend sehen auch die Darsteller aus wie charakteristisch überzeichnete Trickfiguren. Ein Film klebriger als Zuckerwatte.“ (tip) H, HH

Slumdog Millionär Großbritannien/USA 2008, R: Danny Boyle, Loveleen Tandan, D: Dev Patel, Freida Pinto

„Danny Boyle ist mit seinem unter schwierigsten Umständen in Indien gedrehten Film über zwei Brüder, die der Armut in Mumbai entfliehen wollen, ein großer Wurf gelungen. Die Globalisierungsversion von Charles Dickens’ ‚Oliver Twist‘, in der ‚Wer wird Millionär?‘ clever als Rahmenhandlung dient, bietet einen beklemmenden Blick auf Mittellosigkeit und Elend, ist aber doch stets erfüllt vom nicht zu bändigenden Enthusiasmus der Hauptfigur, deren Leben in einem Rausch von Farben und Klängen vor dem Zuschauer vorüberzieht - Bollywood made in the West. Unwiderstehlich gut.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL

Star Trek USA 2009, R: J. J. Abrams, D: Chris Pine, Eric Bana

„Kultregisseur J. J. Abrams lässt das Raumschiff Enterprise neu starten - mit verjüngter Besatzung und leicht geändertem Konzept. Der elfte „Star Trek“-Film ist ein Sprung zurück in die Zeit: Gezeigt wird, wie sich beim ersten Flug der „U.S.S. Enterprise“ die spätere Besatzung formiert und der junge Kirk (Chris Pine) und der gleichaltrige Spock (Zachary Quinto) ihr erstes gemeinsames Abenteuer erleben. Neu-Trekkie und Regisseur J.J. Abrams mischt gekonnt alte und neue Bestandteile aus dem Enterprise-Kosmos und setzt auf ein wohldosiertes Gemisch aus Action, Spannung und Ironie. Optische Höhepunkte bilden die Raumschlacht zu Beginn des Films und die Monsterhatz auf einem Eisplaneten, auf dem der junge Kirk den alten Spock (Leonard Nimoy) trifft.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Tage oder Stunden Frankreich 2008, R: Jean Becker, D: Albert Dupontel, Marie-Josée Croze

„Antoine 42, bricht mit seinem bisherigen Leben. Er nimmt kein Blatt mehr vor den Mund, hat genug von faulen Kompromissen und verlogenen Schmeicheleien. Er beleidigt seine Geschäftspartner, seine Freunde, seine Frau - und ist mit einem Mal spurlos verschwunden. Regisseur Jean Becker (“Dialog mit meinem Gärtner“) stürzt den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle. Sein Film ist schockierend und befreiend zugleich.“ (Cinema)H, HB, HH

Trauzeuge gesucht! USA 2008 R: John Hamburg, D: Paul Rudd, Jason Segfel

„Peter will heiraten, hat aber keinen besten Freund und darum auch keinen Trauzeugen. Die Suche nach einem ersten besten Kumpel bietet Anlässe genug, Verhaltensstereotypen aufs Korn zu nehmen. Leider ist der Handlungsverlauf ebenso vorhersehbar wie die dünn gesäten Witze.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Unbeugsam - Defiance USA 2008, R: Edward Zwick, D: Danile Craig, Jamie Bell

“Defiance“: Das Wort bedeutet aus dem Englischen übersetzt so viel wie Trotz oder Missachtung. Oder im Zusammenhang des Films: verzweifelter Widerstand in schier auswegloser Situation. „Blood Diamond“-Regisseur Edward Zwick erzählt die wahre Geschichte der Brüder Tuvia, Zus und Asael, die 1941 eine jüdische Widerstandsgruppe gründeten.“Defiance“ ist der erste Action-Holocaustfilm: Wenn man die Juden durch Indianer und die Nazis durch John-Wayne-Cowboys ersetzen würde, hätte man einen Western. Dennoch bleibt spürbar, wie ernst und gewissenhaft Zwick sein Thema angeht. Mit seinem Film will er das Klischee des Opferjuden korrigieren, der an seiner Vernichtung unausgesprochen selbst schuld sei. Einige Dialoge über die moralische Rechtmäßigkeit des Mordens aus Notwehr geraten zwar allzu schematisch und lehrbuchhaft, aber davon abgesehen gelingt Zwick anspruchsvolles Spannungskino voller Dramatik, Leidenschaft und Wut.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

The Unborn USA 2008, R: David S. Goyer, D: Odette Yustman, Gary Oldman

„Der renommierte Drehbuchautor David S. Goyer (‚Dark City‘, ‚The Dark Knight‘) will mit seiner Regiearbeit ein paranormales Puzzlespiel liefern, verfällt dabei aber typischen Teenhorrorthriller-Konventionen. So gelingt die Schilderung der düsteren Atmosphäre, doch der verworrene Plot benutzt zu viele Klischees. Als Popcorn-Unterhaltung funktioniert Goyers jüdische Antwort auf Friedkins Genreklassiker „Der Exorzist“ trotzdem.“ (Blickpunkt:Film) HB

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Der Vorleser USA 2008, R: Stephen Daldry, D: Kate Winslet, David Kross

„Oscarwürdig ist die Darstellerleistung der Winslet, die in ‚Der Vorleser‘ den brüchigen Menschen hinter in Monstergestalt spielt. Aber auch der Rest des Ensembles braucht hinter der Leistung der weiblichen Hauptrolle nicht anstehen. Da ist vor allem David Kross (‘Krabat‘), der den jugendlichen Liebhaber spielt. Wie selbstverständlich füllt er die anspruchsvolle Rolle an der Seite von Kate Winslet. Ganz beiläufig verliebt sich sein Charakter in die viel ältere Frau mit dem dunklen Geheimnis und lässt das ganze schwierige Konstrukt von Bernhard Schlinks Bestsellers vor allem eines erscheinen: glaubwürdig. Sensationell ist auch Lena Olin, die Mutter und Tochter in einer Doppelrolle spielt. Mit der gebrechlichen einzigen Überlebenden eines Massakers an Juden im Zweiten Weltkrieg einerseits und (Jahre später angesiedelt) ihrer inzwischen längst erwachsenen Tochter gibt sie eine kleine, aber feine Performance. Es sind vor allem die vielen Details, die an diesem Film von bleibendem Wert sind.“ (epd-film) H, HH, HL, KI

Vorstadtkrokodile Deutschland 2009, R: Wolfgang Becker, D: Manuel Steitz, Nora Tschirner

„Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchklassikers um eine Kinderbande, die ein kriminelles Trio entlarvt. Der Film verlegt die Geschichte aus den Siebzigern in die Gegenwart, bietet aber noch ein Stück Ruhrgebietsflair. Die lakonische Erzählweise der Vorlage wird allerdings oft durch aufgebauschte Actiondramatik ersetzt.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Wasser und Seife Deutschland 2008, R: Susan Gluth

„Dokumentarfilm über drei Frauen, die in einer Hamburger Wäscherei arbeiten. Der Film begleitet sie bei der Arbeit und in der Freizeit und vermittelt dabei lebendige Porträts. In der repetitiven Einlassung auf die Lebenswirklichkeit der Frauen erschließen sich individuelle Träume und Schicksale, aber auch Strukturen und Mechanismen eines zunehmend unmenschlichen Arbeitsmarktes.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Willi und die Wunder dieser Welt Deutschland 2008, R: Arne Sinnwell

„In der Kinofassung der ARD-Kindersendung „Willi wills wissen“ entdeckt TV-Reporter Willi Weitzel die Wunder der weiten Welt. Er reist nach Australien, Kanada, Japan und in die Sahara und kommt so hinter einige der großen Geheimnisse unseres Planeten - vom Alltag der Ameisen bis zu den Tricks der Sumoringer. TV-Sendung, die im Kino nur Fans erfreut.“ (tip) H, HB, HH, KIOL

Winnetoons - Die Legende vom Schatz im Silbersee Deutschland 2008, R: Gerd Ludewig

„“Winnetoons - Die Legende vom Schatz im Silbersee“ ist das erste Kinoabenteuer der sehr frei nach Karl May entstandenen TV-Animationsserie, die seit Jahren erfolgreich auf dem ,Kinderkanal‘ läuft. Die Story hat mit dem alten Pierre Brice-Klassiker ,Der Schatz im Silbersee‘ außer dem Titel aber nicht mehr viel gemein. Für Kinder, die die TV-Serie mögen, ist die Kinokarte für ,Winnetoons - Die Legende vom Schatz im Silbersee‘ sicher Pflicht. Alle kleinen Kinofans, die spannende Abenteuergeschichten mögen, werden den Film ebenfalls toll finden.“ (Eltern) HB, HH

Wir sind alle erwachsen Frankreich/Schweden 2008, R: Anna Novion, D: Jean-Pierre Darroussin, Anais Demoustier

Wie ein großer Junge freut sich Albert auf die Sommerferien, die er mit seiner Tochter Jeanne auf einer schwedischen Insel verbringt. Mit einem Metalldetektor im Gepäck will sich der schrullige Eigenbrötler auf die Suche nach einem Wikingerschatz begeben. Seine Urlaubsstimmung wird getrübt, als sie im Ferienhaus auf weitere Sommergäste treffen. Die verspielte Gelassenheit, mit der Anna Novions Debütfilm vom Verlust lieb gewonnener Gewohnheiten erzählt, erinnert in manchen Momenten an die Filmzyklen von Eric Rohmer.“ (Cinema) H, HB, HH

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X-Men Origins: Wolverine USA 2009, R: Gavin Hood, D: Hugh Jackman, Ryan Reynolds

„Amüsantes Prequel zur X-Men-Saga, das die Vorgeschichte des von Hugh Jackman gespielten Mannes mit den Adamantium-Klauen enthüllt, aber auch die Histore des Konfliktes zwischen Magneto und Prof. Xavier. Der Handlung dieses Spezialeffekte-strotzenden High-End-Produkts lässt sich auch ohne Vorkenntnisse folgen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, Ol

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Young Collection, die 41ste! „Kurzfilmwettbewerb und Forum junger Filme: Das Publikum und eine Jury entscheiden über den besten Film des Programms aus 10 Kurzfilmen. Die Gewinner dürfen das Eintrittsgeld mit nach Hause nehmen!“ (Filmbüro Bremen) HB

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Zeiten des Aufruhrs USA 2008, R: Sam Mendes, D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio

„‚American Beauty‘-Regisseur Sam Mendes kratzt wieder am amerikanischen Traum und führt dabei fort, was der Untergang der „Titanic“ beendete. Leonardo DiCaprio und Kate Winslet spielen die Eheleute Frank und April Wheeler, die in den 1950er-Jahren unkonventionell leben wollen, sich jedoch in der Tristesse ihres Alltags als Büroangestellter und Hausfrau verlieren. Eine Reise nach Paris soll den großen Aufbruch darstellen. Aus der 1961 erschienenen Romanvorlage von Richard Yates über die Resignation in der Ehe und den Druck der gesellschaftlichen Konvention hat Mendes einen kraftvollen Film geschaffen, der mit vier Golden Globes nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) HB, KI