UNTERM STRICH

Sind wir nicht alle ein bisschen Obama? Heute kommt der (echte) US-Präsident nach Berlin; im Herbst zieht er (täuschend echt) über die deutschen Bühnen. Im Musical „Hope – Yes We Can“ mimt Baywatch-Boy Jimmie Wilson den politischen Superstar. Das Singspiel des Veranstalters aus dem Taunus erzählt den persönlichen amerikanischen Traum Barack Obamas auf dem Weg ins Weiße Haus und die Welle der Begeisterung, die er in den USA auslöste. Das Publikum darf mitfiebern und -trommeln – auf speziellen „Percussionsstühlen“.

Fünf musikpädagogische Projekte von Berlin bis Graz dürfen sich über den mit je 2.500 Euro dotierten Förderpreis Inventio 2008 freuen, der vom Deutschen Musikrat und dem Instrumentenhersteller Yamaha vergeben wird. Unter den Preisträgern ist die generationenübergreifende Initiative „Unter 7 und über 70“ aus Mainz und das Hamburger Schüler- und Studentenprojekt „Elbphilharmonie“.

Junge Opernsänger haben es ihr angetan: Die Bertelsmann-Matriarchin Liz Mohn fördert sie durch eine Stiftung und seit 1987 durch den internationalen Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“. Für ihr Engagement als Mäzenin hat die 67-Jährige gestern den deutschen Montblanc-Kultur-Award 2009 erhalten. Die 30.000 Euro Preisgeld darf sie nicht selbst behalten, drum vergibt sie es – wen wundert’s – an junge Musiktalente.

Außerhalb der Kapverdischen Inseln war er bisher unbekannt; jetzt ist der Dichter und Romanautor Arménio Vieira als erster Schriftsteller seines Landes mit dem angesehenen Camões-Preis ausgezeichnet worden. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung, die nach dem portugiesischen Dichter Luís Camões (1524–1580) benannt ist, ist der wichtigste Literaturpreis in der portugiesischsprachigen Welt. Er wird seit 20 Jahren vergeben, doch Vieira ist erst der vierte Afrikaner, der ihn erhält.