UNTERM STRICH

Ganz am Anfang schlug sie vor jeder Vorführung auf eine Kuhglocke und erklärte dann: „Good evening, ladies and gentlemen, and welcome to La MaMa, dedicated to the playwright and to all aspects of the theater.“ Im Alter von 91 Jahren starb in der vergangenen Woche Ellen Stewart, die Off-Off-Broadway-Legende, die La Mama gerufen wurde. Stewarts Karriere als internationale Theatermacherin begann 1961, als die damalige Modedesignerin ihr Theater La MaMa in einem winzigen Kellerraum in der East 9th Street in Manhattan eröffnete. Ihr Bruder und seine Freunde, die allesamt Stückeschreiber waren, sollten einen Ort bekommen, um ihre Werke zeigen zu können. Später lud sie internationale Autoren, Regisseure und Schauspieler ein und holte die europäische Theateravantgarde in ihre Stadt. Viele Berühmtheiten hatten in Stewarts Theater ihre ersten Auftritte, darunter Robert De Niro, Al Pacino, Harvey Keitel, Danny de Vito und Patti Smith.

Zu wenig Wutbürger in Berlin: Der Bürgerentscheid zum Erhalt der Ku’damm-Bühnen ist gescheitert. Wie Abstimmungsleiter Wolfgang Schulz am Sonntagabend sagte, wurde das notwendige Quorum von 15 Prozent nicht erreicht. Laut vorläufigem amtlichem Endergebnis nahmen nur 13,68 Prozent aller Berechtigten an der Abstimmung teil. An dem regional begrenzten Entscheid durften nur Einwohner des Berliner Stadtbezirks Charlottenburg-Wilmersdorf teilnehmen. 90 Prozent der Bürger stimmten mit Ja für den Erhalt der Bühnen, 10 Prozent votierten mit Nein. Initiiert worden war die Abstimmung vom Verein Rettet die Ku’damm-Bühnen. Die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm im Kudamm-Karree sollen einem Geschäftskomplex weichen.