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Die Höhle der vergessenen Träume 3D Frankreich/Kanada/USA/Großbritannien/Deutschland 2010, R: Werner Herzog

Werner Herzog, der alte Haudegen des einstmals neuen deutschen Kinos, ist immer noch für eine Überraschung gut. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet er (wie mit „Pina“ schon sein alter Mitstreiter Wim Wenders) einen Film in der neuen digitalen 3D-Technik drehen würde. Doch für „Die Höhle der vergessenen Träume“ ist der räumliche Blick durch die bipolare Brille das genau passende künstlerische Mittel, den Herzog steigt für diesen Film in die Chavet-Höhlen in Südfrankreich, in denen mehr als 400 Höhlenmalereien entdeckt wurden, von denen einige mehr als 30.000 Jahre alt sind. Diese Bilder aus der Steinzeit haben einen erstaunlichen ästhetischen Reiz. Man kann hier gar nicht mehr von „primitiver Kunst“ sprechen, denn die Maler beherrschten ihre Ausdrucksmittel so perfekt, sie malten die Tiere so detailreich und ausdrucksstark, dass in diesen frühsten bekannten Werken der menschlichen Malkunst schon eine auch heute noch spürbare Vollendung erreicht wurde. Die von Herzog selber eingesprochenen Kommentare wirken in ihrem (so von ihm schon lange gewohnten) grandiosen Pathos manchmal beinahe komisch. So etwa der Epilog mit den Albino-Alligatoren im nahe der Höhle gelegenen Tropencenter, das von der Abwärme des benachbarten Atomkraftwerks betrieben wird, der bei jedem anderen Filmemacher als Stilbruch irritiert hätte. Auf eine verquere Art und Weise ergibt all das dann doch einen (zumindest poetischen) Sinn, und die Bilder in der Höhle sind so überwältigend, dass sie (wie gute Kunst eben), noch lange nachwirken. ■ Fenster zum Sommer Deutschland/Finnland 2011, R: Hendrik Handloegten, D: Nina Hoss, Mark Waschke

„Eine junge Übersetzerin erlebt zusammen mit dem Mann, den sie liebt, einen wunderschönen Sommer in Finnland. Doch dann findet sie sich unvermittelt im Berliner Winter und einer erkalteten Beziehung mit einem anderen Mann wieder. War der finnische Sommer eine Zukunftsvision? Und gelingt es, diese Zukunft wieder Wirklichkeit werden zu lassen? Deutscher Genrefilm, der dem Motiv der Zeitreise und der Frage nach dem Schicksal zwar keine neuen Seiten abgewinnt, aber dank guter Darsteller sowie einer eindrucksvollen Bild- und Musiksprache überzeugt“, lobt verhalten der „filmdienst“.

Zwei an einem Tag USA 2011, R: Lone Scherfig, D: Anne Hathaway, Jim Sturges

Der Spiegel rät ab: „‚Zwei an einem Tag‘ war als Roman ein Meisterwerk: Mit Witz und Wärme erzählte der britische Autor David Nicholls in seinem Bestseller von Liebe und Einsamkeit, von Emma und Dexter, die nach ihrer Examensfeier eine Nacht miteinander verbringen und danach nur Freunde bleiben wollen, was natürlich nicht klappt. Für die Verfilmung schrieb Nicholls selbst das Drehbuch, die Dänin Lone Scherfig (‚An Education‘) führte Regie. Geplant war offenbar eine Art ‚Harry und Sally‘ für das 21. Jahrhundert. Doch die Chemie zwischen den Hauptdarstellern (Anne Hathaway, Jim Sturgess) stimmt nicht, die Figuren lassen einen kalt. Lieber noch mal das Buch lesen!“