Unterm Strich

Als Parodie auf die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier hat ein Künstler die „Heilige Unterhose“ von Karl Marx ausgestellt. „Die Heilig-Hos’-Wallfahrt ist eröffnet“, sagte der Künstler Helmut Schwickerath bei der Enthüllung des Kunstwerks am Samstag. Das dreiflügelige spätmittelalterliche Altargebilde mit der langen orange-braunen Unterhose im Zentrum solle „ein provozierendes Gegenstück“ zum heiligen Rock sein. Das Kunstwerk steht in einem Schaufenster unweit des Museums Karl-Marx-Haus in Trier. Die Heilig-Rock-Wallfahrt war am Freitag in Trier eröffnet worden. Im Mittelpunkt steht die Tuchreliquie „heiliger Rock“, das Gewand, das Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll. Es ist erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen. Der Legende nach hat die heilige Helena das Gewand der Trierer Kirche zum Geschenk gemacht. Vor der Unterhosen-Enthüllung hatten zwei Künstler zur Wallfahrt als Papst und Adolf Hitler verkleidet gegen die Verbindung von Kirche und Staat protestiert. Kurzzeitig führten Polizisten die Künstler auf eine Wache, um deren Personalien festzustellen. Mit der Aktion „Papst trifft Hitler“ forderten Wolfram P. Kastner und Linus Heilig eine klare Trennung von Kirche und Staat.

 Mit rund 20.000 Quadratmetern ist das für rund 20 Millionen Euro umgebaute Palais de Tokyo in der Nähe des Trocadéro in Paris nun das größte Zentrum für zeitgenössische Kunst Europas. Am 20. April öffnet es offiziell. Die Umbauarbeiten dauerten zehn Monate. Die Fläche wurde fast verdreifacht. Das Zentrum unter der Direktion von Jean de Loisy besitzt, wie viele Kunsthallen in Deutschland, keine eigene Sammlung.

 Die umstrittene WDR 3-„Reform“, gegen die die Initiative „Die Radioretter“ mehr als 17.000 Stimme gesammelt hatte, ist Thema der Öffentlichen Rundfunkratssitzung an diesem Montag in Köln. Bis 18 Uhr muss in den WDR-Arkaden zugehört werden, danach haben die ZuhörerInnen Gelegenheit zum Gespräch mit den Vorsitzenden des Rundfunkrates und der Ausschüsse. Die Geschäftsstelle des Rundfunkrats bittet um Anmeldung: rundfunkrat@wdr.de oder unter (02 21) 2 20-56 01.